LED-Tagebuch (KW 20): Sony-OLEDs, Glühlampen-Ärger, Fußball-WM-Licht

Immer wieder sonntags: Eine Wochen-Rückschau auf die Kurzmeldungen im “Blog-Telegramm” und in der Google+-Community “LED-Beleuchtung” – als LED-Tagebuch mit Updates.

Schukat-MeanWell_PLM-40

12.5.: Besonders sparsame und günstige Konstantstrom-LED-Schaltnetzteile von „MeanWell“ hat jetzt der Monheimer Großhändler „Schukat electronic“ neu im Lieferprogramm. Die kompakten Geräte PLM-12 (12 Watt), PLM-25 (25 W) und PLM-40 (40 W, PR-Foto oben) sollen einen elektrischen Leistungsfaktor von >0,9, einen Wirkungsgrad von bis zu 88% und eine Leerlaufleistung von unter 0,5 W haben.

Die Eingangs-Wechselspannung kann zwischen 110 bis 295 Volt liegen, die Sekundärseite bietet je nach Version 7 bis 105 Volt und 350 bis 1750 Milliampère. Die Netto-Großhandelspreise betragen zwischen rund 11 und 16 Euro. Laut Schukat-Pressemitteilung sollen die Netzteile für alle Arten von LED-Innenbeleuchtung geeignet sein.

Sony-KD-55x-4k13.5.: Rückschlag für die OLED-Technologie? Wie die „Nikkei Asian Review“ berichtet, werde Sony bei seinen TV-Geräten künftig konsequent auf bewährte LCD/LED-Technik statt auf OLED-Panels oder -Folien setzen. Die Entwicklung des organischen Halbleiterlichts werde „auf Eis gelegt“, weil es dafür in absehbarer Zeit keine ausreichende Nachfrage auf dem Markt gebe.

Stattdessen wollten sich die Japaner verstärkt auf die Weiterentwicklung der 4K-TV-Bildschirme mit Ultra-HD-Auflösung konzentrieren (im Bild oben eines der aktuellen Modelle, Foto: Sony-PR). Auch hier komme die OLED-Technik trotz unbestreitbarer Vorteile offenbar nicht zum Zug.

Update 14.5.: Schon tags darauf gab’s nach Angaben des britischen Magazins „What Hi*Fi“ allerdings ein Dementi des Unternehmens:

„Sony has made no announcement in this regard. Sony continues developing and looking into reliable ways to mass produce OLED displays for consumers while continuing to build experience via providing OLED displays for professional, medical and broadcast use.“

Maqam Echahid-gross

14.5.: Eine farbsteuerbare LED-Beleuchtung von Philips hatte diese Woche Premiere am „Maqam Echahid“-Denkmal auf einer Anhöhe bei Algier (Foto oben: © Philips, mit freundlicher Genehmigung). Nach Unternehmensangaben seien dort neun Strahler mit roten, grünen und blauen LEDs installiert worden, die insgesamt maximal 2,6 Kilowatt ziehen – rund 75% weniger als die vorherige konventionelle Lösung mit 10,8 kW. Helligkeit und Lichtfarben könnten nun beliebig verändert werden; die Lebensdauer betrage rund 100.000 statt nur 12.000 Leuchtstunden.

Das 92 Meter hohe Betonmonument erinnert an die Opfer des algerischen Unabhängigkeitskrieges 1962. Im Rahmen seiner „Cairo to Cape Town Roadshow“ stellt Philips noch bis zum 3. September in zehn Städten und sieben Ländern Afrikas verschiedene Projekte zur Verbesserung der Energieeffizienz und Gesundheitsversorgung vor.

Glueh-LED-Kerze-klein14.5.: Die Deutsche Umwelthilfe ärgert sich über den fortlaufenden (legalen) Abverkauf und das Horten von stromfressenden Glühlampen. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) beruft sich in einem Bericht dazu auf deren Verbraucherschutz-Leiterin Agnes Sauter. Während sich energieeffiziente Haushalts-Großgeräte mit den Ökolabals A++ und A+++ auch dank hoher Strompreise allmählich immer besser verkauften, falle vielen Verbrauchern offenbar der Umstieg von herkömmlichen auf LED-Lampen noch recht schwer (im Bild links eine LED-„Kerze“, rechts eine E14-Glühlampe, Foto: W. Messer). Laut Sauter laufe das aber den EU-Klimaschutzzielen zuwider.

Die Marktführer Philips und Osram machen derzeit nur gut ein Drittel ihres Licht-Umsatzes mit LED-Technik – bei Osram sollen es nach dpa-Informationen spätestens 2017 immerhin mehr als 50% sein.

Maracana-Stadion gross

15.5.: Jede Menge Philips-Licht wird bei der Fußball-WM in Brasilien zu sehen sein. Laut Pressemitteilung haben die Niederländer neun der zwölf Stadien mit diversen Leuchtmitteln ausgestattet. Das Flutlicht für die Spielfelder von Fonte Nova (Salvador), Castelão (Fortaleza), Arena Pantanal (Cuiaba), Arena da Baixada (Curitiba) und Arena das Dunas (Natal) komme ebenso von Philips wie die Fassadenbeleuchtung des Maracanã-Stadions (Rio de Janeiro, Foto oben: Philips-PR), der Arena Pantanal (Cuiaba), Beira Rio (Porto Alegre), Fonte Nova (Salvador) und Arena da Baixada (Curitiba). Im Estádio do Maracanã, dem größten Fußballstadion Südamerikas, projezieren unter anderem LED-Scheinwerfer die Landesfarben der Teams ans Dach.

corinthians-stadion-entwurfAuch Osram ist mit seinen Tochterfirmen Siteco und Traxon prominent in Brasilien vertreten: Die Arena Corinthians in São Paulo (Grafik rechts/Foto unten: Osram-PR), in der am 12. Juni das Eröffnungsspiel stattfindet, wurde nach Unternehmensangaben komplett mit neuer High-Tech-Beleuchtung und LED-Screens ausgestattet. An der Außenfassade entstand sogar der laut Osram im Moment größte LED-Bildschirm der Welt – mit 170 Meter Breite und 20 m Höhe. Auf ihm können nicht nur Schriften und Farbspiele, sondern mit rund 34.000 RGB-LED-Modulen auch echte Bewegtbilder dargestellt werden:

Osram-Corinthians-gross
Ein aktuelles „Making of“-Video der aufwendigen „Corinthians“-Lichtanlagen gibt es hier zu sehen.

Geert van der Meer15.5.: Geert van der Meer (PR-Foto) leitet nach mir vorliegenden Informationen die am 1. Mai gebildete neue Osram-Halbleiterlicht-Sparte „LED-Lampen und -Systeme“. Der Niederländer und frühere Philips-LED-Spezialist war zuvor für den Bereich „Light Engines & Controls“ zuständig, der ebenso wie der Unternehmensteil „Lamps & Components“ aufgelöst und neu verteilt wurde.

Wie bereits im April angekündigt, ist die klassische Osram-Beleuchtungstechnik jetzt in der Einheit „Classic Lamps & Ballasts“ (CLB) konzentriert. James L. Johnson führt sie laut Pressemitteilung von der Osram-Sylvania-Zentrale in Danvers/Massachusetts (USA) aus.

Fastvoice-Eigen-Banner-04-14

TUEV-Rheinland-US16.5.: Was hat wohl der TÜV Rheinland Anfang Juni in Las Vegas vor? Achterbahnen und Spielautomaten unter die Lupe nehmen? Nö. Die Prüfer werben bei einer Lichtmesse („International Lightfair“) für ihre globale Kompetenz bei Leuchtmittel-Tests und -Zertifizierungen – vor allem im LED-Bereich. Wie „LED professional“ berichtet, verfüge die deutsche Organisation allein in den USA über sechs staatlich anerkannte Labore, die alle wichtigen, in Nordamerika geforderten Licht-Prüfungen und -Bescheinigungen anbieten könnten (die Grafik zeigt die Kanada- und US-Version des TÜV-Rheinland-Siegels). Dazu gehöre auch das begehrte „Energy Star“-Zertifikat der US-Regierung.

Philips-Site-Area_Solar16.5.: Bis zu 8800 Lumen Lichtstrom – ganz ohne Netzstrom-Verbrauch – bieten die neuen LED-Außenleuchten der „Site & Area Solar Solution“-Serie von Philips (Foto: Philips-PR, pdf-Katalog). Große Solar-Panels und Akkus genügen für die Energieversorgung, auch fernab der Zivilisation (was wesentlich Kleineres mit dieser Technik läuft gerade bei mir im Dauertest).

Die Leuchten sind in zahlreichen Varianten zu haben, mit bis zu 160 Watt Leistung, Farbtemperaturen von 3000, 4000 und 5700 Kelvin und einem Farbwiedergabeindex von über Ra 70 aus 32 bis 64 LED-Chips. Dank Dämmerungs- und Bewegungssensoren steuern sie sich automatisch und bedarfsabhängig. Außerdem können sie ihre Helligkeit je nach Version sogar in verschiedenen Dimmstufen reduzieren, statt sich einfach nur ein- und auszuschalten. So haben die Solarleuchten auch nach mehreren sonnenarmen Tagen noch genug Restenergie, um die Nacht zu erhellen.

Mueller-Drogerie-Licht-gross

17.5.: Die „Müller“-SB-Drogeriekette hat jetzt erste Filialen in Heidelberg und Mannheim komplett auf LED-Beleuchtung umgestellt (Fotos: Osram-PR), weitere 50 sollen noch dieses Jahr folgen. Wie die ausführende Firma „WILA Lichttechnik“ mitteilte, seien dort Kompaktleuchtstoff- und Halogen-Metalldampflampen-Downlights durch 80 bis 150 sehr helle, „neutral-weiße“, farbtreue und langlebige WILA-LED-Leuchten ersetzt worden (5000 Lumen Lichtstrom, Farbtemperatur 4000 Kelvin, Farbwiedergabeindex Ra 88, 50.000 Leuchtstunden Nennlebensdauer).

prevaled-core-z3-kleinHerzstücke sind „PrevaLED Core Z3“-Module (Bild rechts) und „Optotronic“-Steuergeräte von Osram. Dank der Ausbeute von bis zu 121 Lumen/Watt und hocheffizienten zweiteiligen Spiegelreflektor-Systemen sparten die Filialen nun rund 70% Strom.

Mehr zum Thema:

Niedervolt-LED-Lampen lieben Konstanz

“Imola”-Endspurt: EU-Projekt fördert dünne, flexible OLED-Folien

Osram-Displix-LEDs: Robuste Displays für Wacken & Co.

Im Test: Philips-LED-Solarleuchte “Barley” – Mini-Sonne für die Nacht

15 Gedanken zu „LED-Tagebuch (KW 20): Sony-OLEDs, Glühlampen-Ärger, Fußball-WM-Licht

  1. „14.5.: Die Deutsche Umwelthilfe ärgert sich über den fortlaufenden (legalen) Abverkauf und das Horten von stromfressenden Glühlampen. “
    “ falle vielen Verbrauchern offenbar der Umstieg von herkömmlichen auf LED-Lampen noch recht schwer“
    und das wundert die Dame?? entschuldigung, mal abgesehen von den Preisen ( die sich vielleicht nach Jahren einsparen lassen aber im ersten Moment einen Krater in die Börse reißen ) weiß Ottonormalverbraucher doch nie, was er für Licht bekommt! Viele, gerade ältere Menschen können mit Farbtemperaturen, Farbwiedergabeindex, Schaltzeiten und und und, nichts anfangen oder wollen nicht (so wie ich).

    Wenn ich ein Leuchtmittel brauche, dann möchte ich nicht erst Stunden damit zubringen, zu recherchieren oder mir im Baumarkt von einem ebenso ahnungslosem Mitarbeiter irgendwas andrehen zu lassen, um zu Hause festzustellen, dass das Leuchtmittel Licht wie im Schlachthaus fabriziert…

    Außerdem hat man zusätlich noch Probleme, die passenden Formen zu finden, dann ist das Leuchtmittel zu lang oder zu dick und passt nicht in die gewünschte Fassung – heißt, ich muß beim Kauf auch noch darauf achten, wer bitte tut sich das an …

    Mein Fazit: LED eine tolle Idee, aber zu kompliziert und zu kostspielig.

    einen angenehmen Sonntag wünscht
    Yvonne

    • Ich finde, das ist alles Gewöhnungssache. Wir haben ja auch mit der Zeit gelernt, was PS/kW, Newtonmeter, Gigabyte, Taktfrequenz, DSL etc. sind. Die Welt und ihre Produkte werden halt stetig komplexer und dynamischer – damit hatten Menschen jeden Alters schon immer ihre Probleme. Ums „Schlaumachen“ vor dem Kauf führt hier kein Weg vorbei.

      Jetzt hat’s nun auch die Leuchtmittel „erwischt“, die nicht mehr nur Glühfäden mit Glas drumherum sind, sondern komplexe Elektronikprodukte mit immer neuen Leistungsdaten und Steuerungsmöglichkeiten (da stehen wir wahrscheinlich erst am Anfang). In diesem Blog versuche ich ja, das alles möglichst einfach und verständlich zu erklären (gelingt nicht immer, weiß ich), weil uns viele Anbieter und Hersteller da leider im Dunkeln lassen. Normalerweise ist jeder Fachbegriff in meinen Artikeln blau und somit ein Link zu einem weiterführenden Beitrag.

      Und von wegen „zu kostspielig“: Inzwischen ist das Gegenteil richtig. Viele anständige LED-Lampen sind bereits für unter 10 Euro zu haben und amortisieren sich bei durchschnittlicher täglicher Leuchtdauer von 2,7 Stunden (ein statistischer Standardwert), rund 80% Stromersparnis gegenüber Glüh-/Halogenlampen und Strompreisen von ca. 25 Cent/kWh (Arbeitspreis plus anteiliger Grundpreis) teils schon innerhalb eines Jahres. Danach leuchten sie noch viele Jahre weiter, während eine Glühlampe schon mehrfach ausgetauscht werden müsste.

      Abwarten mit der Umrüstung kann man allerdings noch bei selten benutzten Leuchten und wenn man darin bereits (Kompakt-)Leuchtstofflampen verwendet. Da sieht die Rechnung anders aus.

    • Für Fortschrittsmuffel und oder Investitionszögerer gibt es auch weiterhin erlaubterweise Halogenlampen. Das sind auch Glühlampen. Damit kann man „überwintern“ bis der LED-Markt übersichtlich und günstig genug erscheint.
      Wir anderen erfreuen uns derweil der neuen Vielfalt, beschäftigen uns mit der Materie und müssen deshalb die Langeweile nicht mit erfundenen Geschichten aus Film, Druck und Fernsehen bekämpfen 😉
      Suum cuique.
      Leider kann ich aber trotz Nichtbesitz eines Fernsehers die Fernsehzwangsabgabe nicht abwählen. So gesehen geht es mir schlechter als den LED-Vermeidern.

      • Kleiner Trost: Ein Teilchen Deines Rundfunkbeitrags kommt indirekt mir (via ARTE-TV, wo ich beispielsweise dieses Wochenende wieder arbeiten darf) und damit auch diesem Blog zugute. 😉

        • Ist halt wie mit allen Steuern. Ich kann es leider nicht steuern.
          Da werden z.B. in entvölkerten Gegenden neue Autobahnen gebaut und die überlasteten A8 und A5 leiden seit >20 Jahren.
          Und für mein unfreiwilliges Fernsehgeld wird halt zu >80% nutzloses, unwahres Zeug produziert.

      • Halogenlampen (230 V) wird es ab September 2016 ähnlich ergehen wie klassischen Glühlampen, es sei denn, es wird welche mit Effizienzklasse B und aufwärts geben, oder die Gesetze werden gekippt.

        Auch wenn ich seit Jahren ohne Probleme überwiegend LED benutze, fehlen doch detailliertere Forschungsergebnisse, inwieweit Licht ohne Infrarotanteil (welcher die Zellregeneration in der Netzhaut fördert) dem Auge ähnlich schadet wie fett-, zucker- und alkoholreiche Ernährung ohne Vitamine dem gesamten Organismus. Insbesondere bei Leuten, die die meiste Zeit des Tages im Büro verbringen oder gar unter Tage arbeiten.

        Zumindest von Seiten einiger Glühlampen-Fanseiten kommen solche Aussagen immer wieder, und ich wüsste derzeit nicht, was man ihnen im Brustton der Überzeugung entgegen halten könnte.

        • Seit sehr langer Zeit Arbeiten Menschen in komplett durch sog. Leuchtstoffröhren beleuchteten Supermärkten/Lagerhallen usw.
          Wenn es zu massiven Beeinträchtigungen kommen würden, wüsste man das.
          Es gibt aber Studien, die behaupten, der Blaulichtanteil in Qwecksilberdampflampen (Röhren und „Energiesparlampen“) erhöht insbesondere bei Frauen, die in Nachtschichten arbeiten, das Brustkrebsrisiko. Siehe hier (2003) und hier (2012).

          Über den Blauanteil in LEDs weiß ich leider zu wenig, da müsste ich mich mal weiter in die Materie einlesen. Gibt es da von Herrn Messer schon einen Artikel?
          Meines wissens kommen LEDs aber wesentlich näher an das „Glühbirnenlicht“ heran als die sogenannte Energiesparlampe.

          • Nicht von mir persönlich, aber immerhin in diesem Blog.

            Übrigens sollte man beim Kommentieren schon einen sinnvollen Namen angeben und auch keine ellenlangen, rohen Links ‚reinsetzen – siehe Kommentarrichtlinien (auf die unten verwiesen wird). Normalerweise hätte ich Ihren Kommentar nicht freigegeben.

          • Der für den „blue light hazard“ wirksame Blauanteil ergibt sich durch die Anregung der S-Zapfen und damit durch den wahrnehmbaren Blauanteil, die durch die Farbtemperatur gemessen wird. D.h. eine Energiesparlampe, deren Licht sich im wesentlichen aus Spektrallinien und ein wenig Bandenspektren zusammensetzt und in der Mischung den Farbton „2700 K“ erzeugt, hat genau den gleichen Blauanteil wie eine LED mit 2700 K oder eine Glühlampe, trotz komplett unterschiedlicher Spektralverteilung. Bei der Melatoninsuppression ist es etwas anders, da hier besondere Ganglienzellen statt der Zapfen und Stäbchen aktiv sind, deren Empfindlichkeitskurve etwas anders ist. Dennoch kann man auch ihre Anregung in erster Näherung an der Farbtemperatur ablesen. Zudem ist der „impact“ von 6500 K LED nur ca. 2 1/2 mal so groß wie der von 2700 K Glühlampe (berechnet anhand im Netz verfügbarer Spektralverteilungen und Empfindlichkeitskurven). Daher ist „kaltweißes“ Licht abends nicht unbedingt ein Schlafkiller, sondern es kommt auf die Dosis an.

            Die einzige Unbekannte für die behauptete Netzhautgefährdung (blue light hazard) bleibt das weitgehend fehlende Nah-Infrarotlicht. Gerade hier wird von Glühlampenfreunden ja gerne auf die in den letzten Jahrzehnten gestiegene Rate von vorzeitiger Makuladegeneration verwiesen. Nur ob die durch zu wenig Infrarot oder durch ungesunde Ernährung, Rauchen, Stress oder durch was auch immer verursacht wird, ist einfach noch weitgehend unbekannt. Ich würde vermuten, dass unausgewogene Ernährung, Rauchen sowie der zum westlichen Lebensstil leider allzu oft dazu gehörende „Burn-out“ viel gravierender sind als IR-armes Kunstlicht, zumal meist auch immer etwas Tageslicht über den Tag hindurch aufgenommen wird (Nah-IR kommt auch durch die Fenster durch). Aber ohne unabhängige Studien wird das schwer zu beantworten sein. Und welche Studie ist schon unabhängig (vgl. Acrylamid-Panik bei den Pommes)?

    • Die Ersparnis stellt sich bei LEDs im Grund direkt bei Kauf ein, bei den heutigen Strompreisen spart man im Grunde bereits in den ersten drei Monaten die Lampenkosten ein, ab dann spart man für sich selbst-vorrausgesetzt, die Lampen werden auch täglich genutzt. In der Abstellkammer rechnet sich im Grunde keine Lampe, auch die Glühbirne nicht, da spart man allenfalls mit einer Taschenlampe…

      Ausser dem Farbwert muss einen auch kein Wert wirklich interessieren, bzw. wahrscheinlich ab nächstem Jahr sind in Supermärkten so oder so nur Retrofits mit bestmöglichem Licht erhältlich-allein deshalb, weil die keine große Lampenabteilung haben und wenn sie zukünftig überhaupt Lampen verkaufen wollen, dann geht das nur, wenn der Kunde weiß, dass Licht ist gut.

      Die momentan von Phillips und Osram angebotenen LED Retrofits sind auch in ihren Dimensionen nicht länger größer als die Glühbirne, passen also im Prinzip überall rein. Allein, ganz rundherum leuchten die meisten Retrofits bisher nicht, was aber im Regelfall auch egal ist, weil kaum jemand je seine Glühbirnen ohne Schirm aufgehängt hat, was die maximale Lichtausbeute ermöglicht hätte.

      In meinem Einpersonenhaushalt leuchten mittlerweile nur noch LEDs, ich kaufe auch nichts anderes mehr. Das Licht gefällt mir, der Stromverbrauch kann kaum niedriger sein und die Lebensdauer ist länger, als bei Glühlampen (die sind aufgrund der in meiner Mietwohnung verbauten Elektrik wegen der Schwankungen gerne mal durchgebrannt, bei den LEDs bemerke ich bis dato nichts davon).

  2. Meanwell baut sehr gute Netzteile. Schukat ist (oder war) größter Meanwell Distributor in EU.
    Leider ist es mir als Privatperson bisher noch nicht gelungen bei Schukat ein Meanwell-Gerät zu kaufen.
    Deshalb habe ich mein letztes Meanwell bei Elpro.org gekauft – allerdings als kräftiges Ladegerät fürs Pedelec.
    Achtung: Auch hier muß man MWSt dazurechnen Beispiel PLM-40-350. Die Suchfunktion ist allerdings eigenwillig.

  3. Gibt ab dem 26.05. bei ALDI Nord LEDs, viele sogar mit CRI größer 90. Da bin ich mal gespannt. Wobei IKEA oft ähnlich teuer ist und ebenfalls über CRI 90 liegt bei den „gleichen“ Modellen.

    • Danke für den Hinweis – sind offenbar alle von MeLiTec und nicht dimmbar (im Gegensatz zu diversen IKEA-Lampen). Leider fehlen wieder einige wichtige Angaben (etwa der Abstrahlwinkel bei den Rundstrahlern).

      • Hmm, 20 kSchaltungen… Wurde die Anforderung für Schaltfestigkeit mittlerweile nicht auf mindestens 1/Lebensdauerstunde erhöht?

Kommentare sind geschlossen.