LED-Tagebuch (KW 15): Gefährliche Leuchtmittel, Luxus-Spiegelschrank

Immer wieder sonntags: Eine Wochen-Rückschau auf die Kurzmeldungen im “Blog-Telegramm” und in der Google+-Community “LED-Beleuchtung” – als LED-Tagebuch mit Updates:

Coelux-Art

6.4.: Je ungetrübter und länger die Sonne bei uns scheint, desto geringer ist das allgemeine Interesse an Innenbeleuchtung. Für die LED-/OLED-Anbieter beginnt die „Lichtsaison“ deshalb erst wieder im Spätsommer/Herbst. Auch hier im Blog kann’s bis dahin etwas ruhiger werden – aktuell auch wegen einer heftigen Erkältung und der Oster-Ferien-/Urlaubszeit. Der neueste Grundlagenartikel ist jedoch schon in Arbeit fertig – über Tageslicht-Simulation mit LEDs (das Pressebild oben zeigt eines der neu entwickelten LED-„Fenster“ von „Coelux“, die natürlich wirkende Helligkeit mit verschiedenen Einfallswinkeln und Farbtemperaturen bieten).

ESTI-LED-Kombi

8.4.: Auch LED-Lampen und -Röhren mit „RoHS„- oder „CE„-Aufkleber können gefährlich sein. Wie das „Eidgenössische Starkstrominspektorat“ (ESTI) heute mitteilte, mussten 2013 überdurchschnittlich viele solcher dubiosen, nicht berührungssicheren Leuchtmittel vom Schweizer Markt genommen werden (die ESTI-Bilder oben zeigen – nicht maßstabsgetreu – einige der beanstandeten Produkte).

Die Behörde untersucht regelmäßig Stichproben elektrischer Erzeugnisse für Haushalt, Büro, Gewerbe und Industrie – etwa bei Messen, Besuchen von Großhändlern, Fachgeschäften und Herstellern, sowie im Rahmen von Kontrollen im Internet und in Printmedien. Überprüfungen habe es auch aufgrund von 198 individuellen Meldungen gegeben – vor allem von Verbrauchern, Mitbewerbern und Fachleuten aus der Elektrobranche. Die durchschnittliche Mängelquote aller Produkte habe im vergangenen Jahr bei 13 Prozent gelegen.

Über ähnliche Funde bei Import-LED-Leuchten hatte dieses Jahr schon das Hauptzollamt Regensburg (Deutschland) berichtet. Die deutsche “Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin” warnte bereits im Januar mit einer neuen Verbraucherinformation auf ihrer Website vor eventuell gefährlichen LED-Röhren und vor Hochvolt-LED-Retrofits ohne Abdeckung der Lötstellen und Chips. In beiden Fällen bestehe beim Auswechseln bzw. Berühren das Risiko eines tödlichen Stromschlags.

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TEC-Report Roehren9.4.: Dass LED-Röhren diverse Vorteile gegenüber den traditionellen Leuchtstoffröhren haben, wussten Sie ja schon. Jetzt hat das „TEC-Institut für technische Innovationen“ aus Waldaschaff in seinem neuen Report die Daten eines Langzeit-Vergleichstests veröffentlicht (pdf-Download, rechts ein Ausschnitt des Titelblatts).

Nach 4000 Leuchtstunden hätten die LED-Röhren viel weniger Helligkeit eingebüßt, seien im Dauerbetrieb wesentlich kühler geblieben und hätten schadlos alle bisherigen gut 94.000 Schaltzyklen überstanden. Die Leuchtstoffröhren schafften teils nicht mal ein Drittel davon bis zum vorzeitigen Ausfall. „Billig-LED-Röhren“ hätten allerdings gravierende Nachteile gegenüber hochwertigen Modellen – etwa bei der mechanischen Festigkeit, der Wärmeentwicklung und Lichtstrom-Degradation.

10.4.: Netter Zufallsfund aus der Masse von Messeneuheiten: Was hat zahlreiche LEDs, kann mit Touch-Sensor in drei Stufen gedimmt werden, verändert stufenlos die Farbtemperatur zwischen 3000  („warmweiß“) und 6500 Kelvin („tageslichtweiß“) und verfügt wahlweise über ein Bluetooth-Modul? Ist doch sicher so ’ne brandaktuelle „Smart Bulb“, oder? Nö. Es ist ein LED-Lichtspiegelschrank für’s Bad:

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Dieses Luxusteil kommt aus der „select“-Serie von „Emco Bad“ in Lingen (Foto: Emco-PR). Vorgestellt wurde es auch nicht auf der „Light + Building“ in Frankfurt, sondern auf der „Fachmesse für Sanitär, Heizung, Klima und enerneuerbare Energien“ (SHK) in Essen. Preise werden in der Pressemitteilung leider ebenso wenig genannt wie Lichtstrom-, Abstrahlwinkel- oder Farbwiedergabeindex-Werte.

LED-Kugeln-Rueckruf10.4.: Lebensgefährlich können LED-Außenkugeln namens „Glen Wire“ mit 50 und 30 cm Durchmesser sein (Fotos: Jumbo-PR). Die Schweizer Baumarktkette „Jumbo“ hatte solche Dekoleuchten verkauft, muss sie jetzt aber zurückrufen, weil „durch eine fehlende Kabelisolierung die Gefahr eines Stromschlages“ bestehe. Mit der Rückgabe beim Jumbo-Kundendienst werde der Kaufpreis erstattet. Ob es bereits Verletzungen oder gar Schlimmeres gab, wurde nicht mitgeteilt.

10.4.: Die Nummer eins des globalen Lichtmarkts wird auch erster Hauptsponsor für das „Intenationale Jahr des Lichts“ 2015. Wie Philips jetzt mitteilte, sei man sehr stolz, an der UNESCO-geführten Initiative mit vielen Einzelaktionen mitwirken und seine 120 Jahre Erfahrung mit Lichterzeugung einbringen zu können. Ziel des Jahres ist offiziell, die Bedeutung des Lichts für Wissenschaft, Technik, Natur und Kultur hervorzuheben.

AKG-AV100-LED11.4.: LED-Beleuchtung erobert jetzt auch den Kopfhörer-Markt. Der österreichische Spezialist AKG rüstete seine für Piloten entworfene Hör-/Sprechgarnitur „AV 100“ erstmals mit einem optischen Zusatznutzen aus: Zwei LED-Chips in der Vorderseite der Ohrmuscheln des Headsets dienen bei Bedarf als Kartenleseleuchten (PR-Foto).

Die Stromversorgung für bis zu 15 Stunden Betriebszeit übernehmen zwei handelsübliche AA-Batterien, die ohnehin für die eingebaute aktive Störgeräuschunterdrückung notwendig sind.

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Ein Gedanke zu „LED-Tagebuch (KW 15): Gefährliche Leuchtmittel, Luxus-Spiegelschrank

  1. Tausend mal besser als die Energiesparbirnen. Bin echt dankbar für LED. Erstmal gehen die nicht so schnell kaputt, wenn die kaputt gehen (zerbrechen) ist das unbedenklich und das licht ist schöner, heller und vor allem auch sofort hell.

    Danke für die Infos
    gruß Chris

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