by Wolfgang Messer | 6.4.2014 10:35
Immer wieder sonntags: Eine Wochen-Rückschau auf die Kurzmeldungen im “Blog-Telegramm” und in der Google+-Community “LED-Beleuchtung”[1] – als LED-Tagebuch mit Updates:
30.3: Einen kleinen optischen Vorgeschmack auf die Fachmesse „Light + Building[2]“ bot die Messegesellschaft Frankfurt mit einem Pressebild vom „Medienrundgang“ am 29. März (Foto oben: Pietro Sutera). Dort sehen Sie unter anderem die via Bluetooth dimmbaren „OLED Stand“-Tischleuchten mit gebogenen Panels von LG Electronics[3]. Hatte ich vor knapp zwei Wochen schon mal kurz beschrieben[4].
Wie golem.de[5] bereits vor Ort erfahren hat, lässt sich die Leuchte mit einer App via „Bluetooth Low Energy[6]“ dimmen. Der Nutzer brauche also ein Smartphone, das nicht nur „Bluetooth Classic“ unterstützt. Außerdem hat die Leuchte nun offiziell 350 statt 330 Lumen Lichtstrom (wie noch in der Pressemitteilung[7] angegeben).
[8]
30.3.: Ein paar Fragen zum Stand der LED-Lichttechnik[9] hatte mir Blogger Andreas Kühl von energynet.de[10] kurz vor Beginn der „Light + Building“ gestellt. Ich habe versucht, sie möglichst wahrheitsgemäß zu beantworten.
30.3.: Wer noch eine doppelflammige LED-Außenwandleuchte braucht, neulich bei Aldi Süd[11] zu spät kam, mit etwas geringerer Helligkeit leben kann und weniger ausgeben will als 30 Euro: Bei „Bauhaus“ gibt’s jetzt on- und offline sowie „solange Vorrat reicht“ ein „Starlux“-Edelstahl-Modell namens „Dundee II“ – inklusive zweier GU10-Spots für schlappe 22,50 Euro[12] (Prospektausschnitt rechts).
Als Einzelkauf sind die verwendeten, nicht dimmbaren „Voltolux“-Strahler[13] mit rund 3 Watt, 240 Lumen Lichtstrom, 3000 Kelvin, 120 Grad Abstrahlwinkel und Farbwiedergabeindex Ra >80 für immer noch 6,95 Euro[14] allerdings kein Sonderangebot mehr. Sie bieten ungefähr die Helligkeit von 25-Watt-Halogenspots, haben aber einen viel breiteren Lichtkegel.
30.03.: Kurz nach seiner Eröffnungsrede für die „Light + Building[2]“ in Frankfurt/M. begutachtete heute der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (rechts) zusammen mit Peter Laier, Technikvorstand bei Osram, die LED-Neuheiten[15] des bayerischen Unternehmens in der Halle 2.0 (Foto: Osram-PR). Ein Grüner bei stromparender „grüner“ Technologie – da gab’s sicher keine Berührungsängste.
31.03.: Die Impressionen meines Messerundgangs tags darauf können Sie in diesem langen Beitrag[16] sehen.
2.4.: Der Wandel von herkömmlicher zu Halbleiter-Beleuchtung[17] geht auch für Osram noch schneller als erwartet[18]. Beim „Kapitalmarkttag“ auf der Fachmesse „Light + Building“[19] berichtete Vorstandschef Wolfgang Dehen (Foto: Osram-PR) von einem aktuellen Umsatzrückgang um 8% im traditionellen Lichtsegment und einem enormen Zuwachs von 48% im LED-/OLED-Bereich – bezogen auf Januar und Februar.
Osram reagiert darauf unter anderem mit einer organisatorischen Spaltung des Unternehmensteils „Lamps & Components“ in die Bereiche „Traditional“ und „SSL“ (Solid State Lighting).
2.4.: Eine eierlegende Wollmilchsau in Sachen Lichtsteuerung ist offenbar die auf der „Light + Building“ präsentierte „SmartBox 1.0[20]“ der münsterländischen abalight GmbH[21] (Foto: abalight-PR). Wie das mittelständische Unternehmen in einer Pressemitteilung erklärte, schaffe sie eine Verbindung zwischen Ethernet oder WLAN und Schnittstellen wie DALI, DMX oder dem „ZigBee“-Funkstandard.
Über Module könne die Box um bis zu drei Zugänge (etwa KNX, BACnet, EnOcean oder FS20) erweitert werden. Drinnen arbeite ein leistungsstarker Server mit einem ARM Cortex A7 Dual Core, 2 GB RAM und 8 GB Flash-Speicher auf Android-Basis. Dazu gebe es noch je eine VGA-, HDMI-, S/PDIF-, Mini-USB- und Kopfhörerbuchse, zwei USB- und eine Infrarot-Schnittstelle. Das Steuerungskonzept basiere auf der neuen Open-Source-Plattform „Nogs“[22].
Was angesichts der umfangreichen Ausstattung überrascht: Die „SmartBox 1.0“ kann weder Kaffee kochen noch Brötchen holen – mal sehen, ob das in der Version „2.0“ implementiert wird. 😉
3.4.: Wieder ein neuer Player auf dem deutschen LED-Markt, der bisher nur für Unterhaltungselektronik bekannt war: TechniSat[23] aus Daun in der Eifel bietet laut Pressemitteilung[24] neuerdings unter der Marke „TechniLux[25]“ Retrofits in Spot-, Kerzen-, Tropfen-, Birnen- und Röhrenform an (pdf-Download des Katalogs[26], Ausschnitt oben). Die Spanne der unverbindlichen Preisempfehlungen reicht von knapp 9 bis rund 50 Euro.
Zumindest die Nennwerte dürften die Konkurrenz nicht sonderlich beunruhigen. So erfüllen die Farbwiedergabeindizes[27] bei den normalen „TechniLux“-Haushaltslampen gerade mal die EU-Mindestanforderung[28] für Innenbeleuchtung von Ra >80, während die LED-Röhren mit nur Ra >72 nicht für Wohnräume geeignet sind.
3.4.: Harter Sparkurs[29] beim österreichischen Leuchtenhersteller Zumtobel: Die Ex-Mutterfirma von LEDON[30] will Teile ihrer Produktion von Europa in die chinesischen Werke Tianjin, Guangzhou und Shenzhen verlagern; vier bis sechs der bisher 18 Produktionsstätten weltweit sollen schrumpfen, schließen oder verkauft werden; bis zu 600 der rund 7200 Festangestellten, Auszubildenden und Leiharbeiter werden wohl ihren Job verlieren. Details dazu wollte Konzernchef Ulrich Schumacher[31] (Foto: Zumtobel-PR) gestern bei einer Präsentation auf der Fachmesse „Light + Building“ noch nicht verraten.
Zumtobel-Pressesprecherin Astrid Kühn-Ulrich erklärte der österreichischen Nachrichtenagentur APA anschließend[32], dass die heimischen Standorte vom Stellenabbau „kaum betroffen“ seien. Die Werke in Dornbirn, Jennersdorf und Innsbruck seien gut ausgelastet.
3.4.: Die zum „Königreich der Niederlande[33]“ gehörende Karibikinsel Aruba[34] soll in den nächsten Jahren zu einem LED-Vorzeigeprojekt werden. Philips hat mit der Regierung ein „Memorandum of Innovation[35]“ unterzeichnet, nach dem die „Lighting“-Division der Niederländer Arubas „Smart Island Strategy“ tatkräftig unterstützen wird. Das Stromsparpotenzial bei der Beleuchtung von öffentlichen Straßen, Plätzen und Gebäuden liege zwischen 1,2 und 1,7 Millionen US-$ bzw. bei 50 bis 80% pro Jahr.
Ausgeschöpft werden soll es nicht nur durch die Umstellung auf LED-Technik, sondern auch mit der jüngst präsentierten „Intelligent City 2.0“-Generation[36] des Telemanagement-Systems „Philips CityTouch“. Sie erlaubt die komplett drahtlose, intelligente Steuerung und Verwaltung der Stadtbeleuchtung (das Bild oben zeigt Straßenlaternen in der Hauptstraße des Regierungssitzes Oranjestad, Foto: Set1536@Wikimedia Commons[37], Lizenz: GNU[38], nachbearbeitet).
4.4.: Die Philips-OLED-Tochterfirma „Lumiblade[39]“ (Aachen) arbeitet nach eigenen Angaben [40]an einem Starter-Kit mit je einem der neuen, leistungsstarken „Brite FL300“-Panels[41]. Es soll komplett funktionsfähig mit Vorschaltelektronik und Dimmer geliefert werden. Eine genaue Preisvorstellung wurde mir auf Nachfrage nicht mitgeteilt – ich könne jedoch einen „fair price“ erwarten[42].
Die 12 x 12 cm großen und nur 0,7 mm dicken Leuchtflächen bieten bis zu 300 Lumen Lichtstrom bei einer Effizienz von 50 lm/W und sind mit Farbtemperaturen von 3000 („warm-weiß“) oder 4000 Kelvin („neutral-weiß“) lieferbar. Im Pressebild oben sehen Sie die OLED-Panels als Quartett in einer neuen Philips-Leuchte.
4.4.: Dass die Fachmesse „Light + Building[2]“ in Frankfurt/.M dieses Jahr mit Flächen- und Aussteller-Rekordzahlen glänzen konnte, wussten Sie ja schon[43]. Jetzt kommen laut Veranstalter[44] noch ein paar „Highlights“ dazu: 211.500 Besucher seien insgesamt von Sonntag bis heute registriert worden – 8% mehr als vor zwei Jahren. 47% seien von außerhalb Deutschlands angereist.
Von den deutschen Ausstellern beurteilten 85% bei einer Umfrage der Messegesellschaft Frankfurt die aktuelle Branchenkonjunktur als „gut“ oder „befriedigend“. Wer dieses Jahr keine Zeit hatte: Die nächste „Light + Building“ gibt’s vom 13. bis 18. März 2016 .
“Light + Building”-Splitter: Mein Messe-Montag (Updates)[45]
Preisrutsch bei LED-Lampen sorgt für Risiken und Chancen[46]
“lux”, “tap” und “3D-printed”: Philips erweitert sein “hue”-Sortiment[47]
Philips-”Lumiblade”: Mein erster OLED-Test (Update)[48]
Source URL: http://fastvoice.net/2014/04/06/led-tagebuch-kw-14-light-building-technilux-oled-starter-kit/
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