Osram: OLED für’s Auto „spätestens 2016 serienreif“ (Update)

Spätestens 2016 soll es erste serienmäßige OLED-Leuchten auf dem Automarkt geben. Das versprach jetzt der Chef der Osram-OLED-Sparte in einem Reuters-Interview. Bereits 2014 würden Sonderausstattungen mit dieser Technik möglich.

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Bisher nur an Prototypen zu sehen: Osram-OLED-Panels als Rückleuchten und Blinker. (Foto: Osram-PR)

Noch sind LED-Leuchten der „letzte Schrei“ auf dem Kfz-Markt, aber schon steht der nächste Technologieschritt parat: Unternehmen wie „Philips Lumiblade“ und Osram haben bereits mehrfach Auto-Prototypen mit organischen Leuchtdioden (OLED) ausgestattet und bereiten sie nun auf die Serienreife vor.

Die größten Hindernisse bisher: Höhere Kosten, geringere Energieeffizienz und Hitzebeständigkeit der OLED-Panels im Vergleich zur ausgereifteren LED-Technik. Alles innerhalb der nächsten drei Jahre lösbar, glauben die Hersteller. Osram-OLED-Chef Ulrich Eisele erklärte heute in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters:

„Im kommenden Jahr werden wir als führender Anbieter erste Sonderausstattungen ermöglichen. Spätestens ab 2016 rechnen wir dann mit OLED in Serie auf der Straße. Da könnten wir die Ersten sein.“

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Anfangs könnten die Flächenleuchten als Rücklichter und Bremsleuchten eingesetzt werden. Die Vorentwicklungsphase „mit Partnern aus dem europäischen Premiumsegment“ sei so gut wie abgeschlossen; schon jetzt hielten die Panels selbst bei 85 Grad mehrere hundert Stunden durch. Nach mir vorliegenden Informationen soll bereits nächste Woche ein neues Osram-OLED-Modul als Demonstrationsmodell für den Kfz-Bereich vorgestellt werden (Update 4.9.: Hier zu sehen).

Lebensdauer wird massiv erhöht

Das langfristige Ziel dürfte wohl annähernd die durchschnittliche Lebensdauer von hochwertigen LEDs sein, die derzeit teils 50.000 Leuchtstunden ohne nennenswerte Helligkeitseinbußen liefern und dauerhaft Gehäusetemperaturen von bis zu 90 Grad klaglos wegstecken.

„Philips Lumiblade“ nannte bereits vergangenes Jahr in seiner OLED-„Roadmap“ eine für 2015 angestrebte Zahl von 20.000 Leuchtstunden. Das wäre in jedem Fall deutlich mehr als die komplette Betriebszeit eines Autos. Allerdings werden Kfz-OLEDs auch im ausgeschalteten Zustand durch Hitzeeinwirkung deutlich stärker strapaziert als in Wohnräumen. Und die Preise der Module? „OLEDs kosten deutlich mehr als LEDs, aber nicht so viel mehr, dass es für unsere Partner unattraktiv wäre“, beruhigt Osram-Experte Eisele die Skeptiker.

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2 Gedanken zu „Osram: OLED für’s Auto „spätestens 2016 serienreif“ (Update)

  1. Welche Vorteile haben denn OLEDs gegenüber LEDs im Auto?

    • Das erklärt Osram so (oben im Beitrag schon verlinkt) – Zitat:

      „Der große Vorteil von OLED: Die Technologie bietet völlig neue Möglichkeiten im Licht- und Leuchtendesign. LED sind eine Punktlichtquelle, OLED sind Flächenstrahler. Viele Lichtanwendungen im Auto – Blinker, Heckleuchten oder Innenlicht – erfordern Flächenleuchten.“

      Da es auch schon transparente, teiltransparente und sogar biegsame OLED-Panels gibt, sind zukünftigen Ideen und Einsatzmöglichkeiten kaum Grenzen gesetzt.

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