LED-Lampen-Recycling mit dem „Club der toten Lichter“ (Update)

Auch besonders langlebige LED-Leuchtmittel geben irgendwann ihren Geist auf. Wohin dann mit den „toten“ Lampen? In den Hausmüll? Zum Sonderabfall? Und wieso gibt es offiziell überhaupt keine gewerblich genutzten LED-„Retrofits“? Ein ausführlicher Blick in die komplizierte Welt des Energiesparlampen-Recyclings.

Lightcycle-Sammelbox

In solchen Papp-Faltboxen sammelt der Herstellerverbund „Lightcycle“ ausgediente Sparlampen – sowohl solche mit Leuchtstoff als auch jene mit LEDs drin. (Fotos/Grafik: Lightcycle-PR)

Egal, ob – ungeplant – nur wenige Monate, oder – wie beworben – über 25 Jahre: LED-Lampen leben jedenfalls nicht ewig, lassen in der Leuchtkraft nach oder fallen komplett aus. Das tun sie zwar in der Regel erheblich später als Glüh-, Halogen- oder Kompaktleuchtstofflampen, sie müssen aber als Elektronikgeräte wegen ihrer zahlreichen wiederverwertbaren Bestandteile dennoch fachgerecht entsorgt werden. Fünf Hauptakteure sind dafür innerhalb der EU zuständig: Sie als Verbraucher, der Handel, das Elektrohandwerk, die öffentliche Hand (Kommunen) und die Hersteller/Importeure.

Geregelt wird das in Deutschland durch das „Elektro- und Elektronikgerätegesetz“ (ElektroG) auf Grundlage der 2003 in Kraft getretenen EU-Richtlinie 2002/96/EG. In ihr geht es um Elektroschrott – wegen des englischen Begriffs Waste of Electrical and Electronic Equipment“ wird sie auch „WEEE-Richtlinie“ genannt. Durch ihre Maschen fällt so gut wie nichts durch; kein EU-Marktteilnehmer soll sich ungestraft an den hohen Hürden für die Rücknahme und Verwertung seiner Leuchtmittel vorbei mogeln können.

Lightcycle-LED-Lampen
Zerlegte LED-Lampen aus dem „Lightcycle“-Rücknahmesystem – die verschiedenen Bestandteile (unter anderem „Metalle der Seltenen Erden„) sind noch wild durcheinander gewürfelt.

So verlangt das deutsche ElektroG von Herstellern und Importeuren den Nachweis einer insolvenzsicheren Garantie für die Finanzierung der Rücknahme und Entsorgung von privat genutzten Elektro- und Elektronikgeräten. Ohne diesen Nachweis bekommen sie keine Registrierung von der „Stiftung Elektro-Altgeräte Register“ (EAR) in Fürth und dürfen keine Geräte in Deutschland vertreiben.

Bei „Retrofit“-Sparleuchtmitteln gilt das sogar durchweg, obwohl sie zu einem großen Teil gewerblich eingesetzt werden. Der Gesetzgeber meint aber bei solchen „Dual Use“-Produkten, dass bei der vorgeschriebenen Registrierung keine ausschließlich gewerbliche Nutzung glaubhaft gemacht werden könne. Deshalb werden alle LED- und „Gasentladungs“-Lampen als Produkte eingestuft, die in privaten Haushalten leuchten könnten – unabhängig von ihrer tatsächlichen Nutzung.

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Betroffen sind also unter anderem alle LED-Lampenhersteller, die ihre Waren in Deutschland vertreiben wollen. Sie müssen jedes Modell einzeln beim EAR anmelden und dokumentieren. Das kostet einmalig bis zu 800 Euro und später weitere Jahresgebühren im dreistelligen Bereich. Eine Umsatz-Untergrenze ist nicht vorgesehen; es gibt nur Härtefallregelungen für Elektroschrottmengen von weniger als 30 Kilogramm pro Jahr.

Wer also beispielsweise viele verschiedene Lampenmodelle importiert, von denen jeweils nur wenige Exemplare verkauft werden, macht unter Umständen schon allein wegen der EAR-Registrierung ein Verlustgeschäft. Dazu kommen noch die Kosten für die Entsorgung und das Recycling der Leuchtmittel. Logisch, dass hier nicht jeder Hersteller oder Importeur sein eigenes Süppchen kochen kann – das wäre viel zu teuer.

Quasi-Monopolist „Lightcycle“

Lightcycle-LogoHier bietet sich seit 2005 mit der „Lightcycle Retourlogistik und Service GmbH“  ein Quasi-Monopolist als Rücknahmesystem an (rechts das Logo der Firma). Gegründet wurde dieser „Club der toten Lichter“ (mein Phantasiename, so heißt der natürlich nicht) von den größten und wichtigsten Leuchtmittelanbietern auf dem deutschen Markt für „die optimierte Sammlung ausgedienter Beleuchtungskörper und deren fachgerechte Entsorgung, um so zum Schutz der Umwelt und zur Schonung von Ressourcen beizutragen“.

„Lightcycle“ organisiert deutschlandweit die Rücknahme von Gasentladungs-Leuchtmitteln (etwa Leuchtstoffröhren, Kompaktleuchtstofflampen) und LED-Lampen. Das läuft über kommunale Wertstoffhöfe, Handel, Handwerk und Direktabholung bei Großverbrauchern. In Recycling-Anlagen sollen die Bestandteile dann umweltschonend aufbereitet und als Rohstoffe wieder dem Produktionsprozess zugeführt werden. Die Wiederverwertungsquote liegt offiziell bei mehr als 90 Prozent.

Lightcycle-Recycling
In solchen Sortieranlagen werden die verwertbaren Bestandteile von ausgedienten Energiesparlampen getrennt. Auch LED-„Retrofits“ landen hier.

Außerdem verwaltet „Lightcycle“ die „Garantiegesellschaft Lampen“ zur zentralen Erleichterung der EAR-Registrierungen. Die Teilhaber dieser „Gesellschaft bürgerlichen Rechts“ (GbR) bilden ein stattliches „Who is who“ des deutschen Lichtmarkts – von „A“ wie „ADA Import & Großvertriebs GmbH“ bis „Z“ wie „Zumtobel Licht GmbH“.

Die Gesellschafterliste der „Lightcycle“-GmbH umfasst ebenfalls die Schwergewichte der Branche, ist aber deutlich überschaubarer: Aura Light GmbH, BLV Licht- und Vakuumtechnik GmbH (USHIO Inc. Tokio.), General Electric Company (GE), Heraeus Holding GmbH, NARVA Lichtquellen GmbH + Co. KG (eine Ex-Philips-Zweitmarke), OSRAM AG, Philips Deutschland GmbH, Radium Lampenwerk GmbH (eine Osram-Tochter) und Havells Sylvania Germany GmbH.

Marke und Art sind bei der Rückgabe egal

An den über 9000 „Lightcycle“-Sammelstellen im Handel, beim Handwerk und der Kommunen dürfen Sie aber auch Energiesparlampen anderer Hersteller kostenlos abgeben. Es spielt noch nicht mal eine Rolle, ob es eine Kompaktleuchtstoff- oder LED-Lampe ist. Offiziell heißt es dazu:

„Viele LED-Lampen sind von einer Energiesparlampe durch den Anwender nicht zu unterscheiden. In ihrer Form und Funktion sind sie der Energiesparlampe ähnlich. Deshalb werden Sie gemeinsam in den gleichen Behältnissen gesammelt.“

Kurioserweise machte hier sogar das „Elektro-Altgeräte Register“ in Fürth anfangs keinen Unterschied: Die Hersteller/Importeure mussten ihre LED-„Retrofits“ in der Kategorie „Beleuchtungskörper“ unter „Geräteart 5 a – Gasentladungslampen für die Nutzung in privaten Haushalten“ registrieren. Davon ausgenommen waren nur komplette Leuchten (inklusive fest verbauter Leuchtmittel) für den ausschließlich gewerblichen Bereich. (Update 24.7.: Ab 1. August 2013 werden LED-Lampen einer anderen „Geräteart“ zugeteilt – nicht mehr „5 a“, sondern „5 b“).

Sparlampen nicht zum Haus- oder Problemmüll

Für Sie als Verbraucher heißt das: Ausgediente Energiesparlampen (dazu gehören auch LED-„Retrofits“) haben im Hausmüll nichts verloren. Sie müssen sie aber auch nicht zu den seltenen „Problemstoffsammlungen“ in Ihrer Gemeinde bringen. Nehmen Sie die alten Dinger einfach beim nächsten Einkauf zum Elektro-/Lampenhändler oder Elektrohandwerker mit. Dort sollte eine von rund 5500 Sammelboxen stehen – die Online-Suche gibt es hier.

Außerdem können sie die „toten Lichter“ bei der nächsten Ablieferung von Sperrmüll oder Elektroschrott in Ihrem kommunalen Wertstoffhof entsorgen. Auch der ist Partner von „Lightcycle“. Wenn Sie mehr als 50 Lampen auf einmal los werden müssen, geht das an über 400 Großsammelstellen. Und bei Größenordnungen von rund 5000 Stück oder einer Tonne pro Jahr kriegen Sie sogar kostenlose Direktabholung und einen eigenen Sammelbehälter.

Ordentliche Bilanz für 2012

Die neueste „Lightcycle“-Bilanz liest sich schon mal nicht schlecht: Fast 9300 Tonnen Altlampen habe man 2012 zurückgenommen, 1,7% mehr als im Vorjahr. Davon entfielen knapp 2380 Tonnen auf die Abholung über kommunale Sammelstellen. Mit über 6.900 Tonnen sei der deutlich größere Anteil über „freiwillige Zusatzaktivitäten“ im Handel, Elektrohandwerk und über die Entsorgungswirtschaft gesammelt worden.

Eine aktuelle Schätzung, wie hoch diese Werte im Vergleich zu allen „entsorgten“ Altlampen in Deutschland sind, liefert „Lightcycle“ nicht. Durchaus möglich, dass ein erheblicher Teil noch nicht in einem Rücknahmesystem, sondern einfach im Müll landet.

Update 21.5.: Laut einer repräsentativen Studie des NDR-TV-Magazins „Panorama“ werfen 29 Prozent der Deutschen kaputte (Kompakt-)Leuchtstofflampen in den Hausmüll, den Wertstoffsack, die Wertstofftonne oder in den Altglascontainer. Der Handel hat bei uns keine gesetzliche Rücknahmepflicht – im Gegensatz zu allen anderen europäischen Ländern.

Update 4.6.: Laut einer repräsentativen „TNS Emnid“-Umfrage im Auftrag von „Lightcycle“ wussten im Mai 2013 drei von vier Deutschen (76%), wohin ausgediente Sparlampen gehören: Rund die Hälfte (51%) würde sie bei einer kommunalen Sammelstelle abgeben, etwa jeder Fünfte (21%) im Handel und bei Elektro-Handwerkern. Vier Prozent sollen bei der offen gestellten Frage andere korrekte Abgabestellen genannt haben. 2012 hätten bei einer solchen Umfrage nur 72% der Befragten gewusst, wo sie ihre Lampen zurückgeben müssen.

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33 Gedanken zu „LED-Lampen-Recycling mit dem „Club der toten Lichter“ (Update)

  1. Dazu muss man klar anmerken das ein erheblicher Teil der Leuchtmittel im Müll landet, was selbst bei Halogenleuchtmitteln nicht ganz unbedenklich ist.

    Und darüber hinaus kann man das Quecksilber aus den Leuchtstofflampen nicht wiederverwerten und eine Endlagerstätte gibt es nicht.
    Dieser Müll ist also ähnlich problematisch wie Plastikabfälle die nicht zum recyclen und nichtmel mehr zum downcycling taugen (also eine qualitätsstufe darunter wieder verwendet werden könnten), Asbest oder gar der Atommüll.

    Und trotzdem war selbst Greenpeace für das Glühbirnenverbot.

    Wie sich die 90% Wiederverwertungsquote zusammen setzen wäre mal interessant zu wissen.
    De facto ist der Phospor in den Lampen (der ja auch giftig ist) durch den Kontakt mit dem Quecksilber verseucht.
    Ob man das glas davon reinigen und wiederverwerten kann weiß ich nicht.

    Bei mir finden sich auch nur die üblichen Handelsketten bei denen man auch lange suchen muss um die Rücknahmebox zu finden (Real, DM, Euronics). Selbst ein riesiges Lampenoutlet hat keine Sammelbox und bei DM können keine LED-Leuchtmittel abgegeben werden.

    Das sind gravierende Defizite.

    Und zu letzt bleibt noch eines, bei Entwurf und der Fertigung eines Produktes muss darauf geachtet werden das man es ordentlich recyceln kann, sonst wird das nichts und vieles geht verloren (wichtige Rohstoffe oder schädliche Giftstoffe)

      • „Verbotene Stoffe“ ist genau relativ wie „möglichst recyclingfähig“.

        Es gibt Stoffe die laut Richlinien der EU nicht in die Umwelt gelangen dürfen aber trotzdem in Produkten stecken. Und das fängt schon bei so simplen Dingen wie der Gasfüllung von Halogenleuchtmitteln an.

        Wie recyclingfähig solche Geräte sind kann man schon daran ableiten wie leicht sie sich reparieren lassen. Um ein Produkt ordentlich zu recyclen müss es sich leicht demontieren lassen.

        Z.B. bewertet die US-Seite http://www.ifixit.com wie gut sich bestimmte Geräte reparieren lassen und stellt bei häufigen Defekten auch entsprechende Reperaturvideos zur Verfügung.
        Wenn man sich jetzt mal 2 neue Smartphones herauspickt, zum einen ein HTC One und zum anderen ein Samsung Galaxy S4 wird der Unterschied in der Praxis sehr deutlich.

        Das HTC One bekam 1 von 10 möglichen Punkten und das Samsung Galaxy S4 9 von 10 Punkten.

        Im Endeffekt wandern die meisten Produkte eh in den Reißwolf und am Ende wird halbwegs getrennt, wobei ein Großteil der Edelmetalle und seltenen Erden verloren geht. Die Trennung erfolgt dabei auch oft im Säurebad was nun nicht gerade als umweltfreundlich zu bezeichnen ist.

        Anders sieht bei dem „cradle to cradle“ Prinzip aus, wo man Wert darauf legt das die einzelnen Rohstoffe wieder in den Ausgangszustand zurückgeführt und wieder verwendet werden können.

        Dafür muss man aber auf bestimmte Stoffe komplett verzichten und bei Legierungen und Plastikmischungen die simpelste Mischung wählen.
        Oft werden heute Stoffe beigemischt die in der Praxis keinen unterschied machen, da es aber alle so machen kippt man mehr Chemie rein als nötig.

        Recycling ist oft einfach eine Lüge weil man verschweigt das ein großer Haufen Sondermüll übrig bleibt, etliche Stoffe verloren gehen und zusätzlicher Abfall wie Säurereste anfallen. Und komplett lächerlich wird es dann wenn der recycelte Rohstoff am Ende nur noch als minderwertiges Material abfällt, der eben auch nur für minderwertige Produkte genutzt werden kann.

        • Es würde mich schon etwas wundern, wenn beispielsweise „Lightcycle“ auf die weitgehende Wiedergewinnung der auch in LED-Lampen vorhandenen „Metalle der seltenen Erden“ verzichten würde. Die sind ja als Rohstoff ziemlich knapp und teuer.

          • Die sind garnicht knapp auch wenn die „seltene Erden“ heißen, das Problem ist nur das die Konzentration im Erdboden oft zu gering ist und sich ein Abbau, mit der aktuellen Technik, nicht lohnen würde. Man findet die aber praktisch weltweit.
            Die Preise steigen vorallem weil China seine Exporte massiv drosselt und die Nachfrage hoch geblieben ist.

            In TFT Bildschirmen stecken die seltenen Erden auch drin, neben anderen Edelmetallen wie Platin usw. man kann die aber bis heute nicht zurück gewinnen.

            Das sollte einen nicht wundern wenn man bedenkt das wir seit 50 Jahren Atommüll anhäufen und bis heute nichts damit anzufangen wissen.
            Die Menschheit denkt selten etwas zu Ende.

            Zum Club der toten Lichter hab ich aber auch noch was bei zu steuern, schimpft Toshiba E-Core (LDAC0827WE7EU) und hat doch einfach einen Wackelkontakt obwohl brandneu 🙁

    • Bei Voelkner (gehört ziemlich sicher wie digitalo und smdv zu conrad).

      Ich hatte extra die E-Core gewählt weil man die auch mit 4000K bekommt.
      Zum Vergleich hab ich mir noch ein Modell mit 2700K bestellt, 3000k gabs leider nicht. Und eben das Warmweiße Modell taugt höchstens als Discoblitzer.

      Alle anderen funktionieren zumindest wobei die noch den Praxistest bestehen müssen.
      Ich frage mich allerdings, warum die Firma sygonix ihre 3 Watt LED-Leuchtmittel mit Plastik oder Keramiksockel anbietet und die 4 Watt Version nur mit Plastiksockel.

      Die einen sind ein Fliegengewicht und den anderen merkt man das Keramik im Vergleich deutlich an.

      Auf der Herstellerseite ist die ganze Modellreihe nicht zu finden obwohl es keine alten sondern sehr neue Modell sind.
      Und die Angaben auf der Verpackung… das muss noch jemand viel lernen.

      Für 8 verschiedene Leuchtmittel und 3 Fassungen ist man dann mal eben 90 Euro los

      • Völkner gehört seit 2008 nicht mehr zu Conrad Electronic, sondern ebenso wie digitalo.de und „smdv“ zur „Re-In Retail International GmbH“ in Nürnberg.

        Bei Sygonix hatte ich vergangenes Jahr nach Testlampen gefragt und eine Abfuhr bekommen – Gleiches gilt für Conrad.

        • Die Frage ist wem die „Re-In Retail International GmbH” gehört 😉

          Die Conrad eigenen Led-Leuchtmittel taugen nix.
          Ich hab einfach mal blind bei den NoNames bei Voelkner zugegriffen und es war dann doch Conrad Eigenmarke.

          Wenn im Onlineshop was von 2800K steht und auf der Packung 2800 – 3200K und der Eindruck eher Richtung 3500 und höher geht reicht mir das schon.

          Ich hab noch eine Basetech Farbwechselbirne hier liegen, bei Voelkner gekauft und wieder eine Conrad Eigenmarke.
          Da ist der Abstrahlwinkel erwartungsgemäßg sehr mau (Halbkugelabdeckung).

          Sonst war jetzt in der Bestellung noch eine Megamenfunzel (3 Watt 140 Lumen), eine Philips mit Plexiglaszylinder zur Lichtverteilung (4 Watt 250 Lumen) 3 Watt von Sygonix mit 250 Lumen und 4 Watt von Sygonix mit 320 Lumen. Und dann schlussendlich noch die 2 Toshiba E-Core.

          Getestet hab ich wie sich die Leuchtmittel mit E14 Sockel in meiner Dunstabzugshaube schlagen und das Ergebnis ist eine Katastrophe. War irgendwie zu erwarten, das meiste Licht bleibt in der Haube und nun gehts in den Test bei einer Tischlampe wo der Sockel in knapp 45° Winkel nach schräg nach unten steht. Ich erwarte da gewisse Hitzeprobleme da die Leuchtmittel keine Kühlkörper haben und nach kurzer Zeit haben die Gefühlt schnell an die 40 – 50 °

          Ich hab alle mal kurz angetestet und da es jetzt noch schön dunkel ist werd ich mal weiter testen. Von den Sygonix werd ich aber wohl endweder die 3 oder 4 Watt Variante behalten und es würde nichts dagegen sprechen das ich dir die mal für einen Test überlasse.

          Vom Prinzip her ist das eh zuverlässiger als Testexemplare anzufordern die vielleicht vorher aus dem Bestand gepickt wurden.

  2. In Sachen Dunstabzugshaube bin ich etwas weiter.
    ursprüngliche Bestückung 2x40W, noch immer Milchglas, uralt mit schwarzen Flecken. Aber sie funktionieren noch.
    Die Kunststoff-Deckscheibe ist thermisch schon vorgeschädigt.
    Diese Scheibe habe ich durch transparentes „Hobbyglas“ (Polystyrol) aus dem Baumarkt ersetzt (Platte <3 EUR).
    Bereits 1 Stück 12W Mais-LED mit 42 Stck 5630 macht schon gut hell. 2 Wären super. Aber thermisch wäre die enge Kavität wohl unvorteilhaft.
    Also habe ich einen billigen 2V Streifen 36 Stck 5630 mit Aluwinkel (<6 EUR) auf 30 LEDs gekürzt und auf die Deckscheibe appliziert. Die 12V generiert ein goobay LED Netzteil 18W mit Möbelzulassung (8 EUR bei Voelkner und ordentlich aufgebaut), welches in die Kavität paßt.
    Das Aluprofil ist etwas unsymmetrisch gestalten. Ich kann die Öffnung direkt auf das Bastelglas keben und dann ist der LED-Streifen leicht gekippt. So wird etwas stärker in Richung Wand abgestrahlt. Da die Beleuchtung vorne an der Dunstabzugshabe ist, paßt das gut und die Kochfläche wird sehr gut beleuchtet.
    Ergebnis:
    1. So hell, daß ich noch mit einem Vorwiderstand gedimmt habe. Vielleicht könnte man sogar ein opakes "Bastelglas" nehmen.
    2. Der LED-Streifen ("cold white") wird gerade auch im Zusammenspiel mit dem Edelstahl der Kochfeldes als zu bläulich empfunden. Ein anderer mit eher 3200K fliegt gerade von China nach D.
    Wie die Polystyrolscheibe mit der Temp. zu recht kommt wird sich weisen. Notfalls gibt es dann Acrylglas.

    • Apropos: Ich habe gerade in meiner Dunstabzugshaube testweise zwei G4/20W-Halos durch 1,8W/140 lm-Goobay-LEDs ersetzt. Funktioniert erstaunlicherweise flackerfrei ohne Austausch des internen Netzteils gegen einen LED-Treiber.

      Problem: Die Dinger sind zwar ziemlich hell, strahlen aber mit ca. 120 Grad erheblich breiter als das durch Reflektor gebündelte Halo-Licht. Kommt also weniger im Kochtopf an, ist aber noch einigermaßen akzeptabel angesichts der über 90% geringeren Leistungaufnahme.

      • Ich hatte bei meiner Mutter für die Küchenbeleuchtung die DAYLITE G4-155-S eingeplant, musste aber feststellen das die meisten Halopins nicht defekt waren sondern das die Fassungen fast alle Kontaktprobleme haben, warum auch immer.

        Ein breiter Abstrahlwinkel ließe sich aber durch mehr Licht ausgleichen.

      • Die haben einen Gleichrichter und ein kleines Schaltnetzteil mit an Bord. Laut BA bis 15V AC tauglich. Das sollte man auch nachmessen weil die Spg bei der geringeren Last hoch geht. Das geht dann merklich auf die Lebensdauer.
        Wenn es etwas heller sein soll: Es gibt diese Module auch mit 9 Stück 5630 LEDs mit 300lm.
        ebay 360618797644 für 3 EUR aus GB oder etwas teurer mit 12 LEDs und weitem Spannungsbereich vom renommierten China Gadget Händler.

      • Da sind wir gar nicht so weit voneinander weg. Das COB-Modul von Pollin hatte ich auch schon in der engeren Wahl. War mir aber zu kurz und ich wollte mich nicht um die Kühlung kümmern. Jetzt habe ich gerade ebay 261138504419 drin. Ist aber wie gesagt etwas zu bläulich. Der Händler von ebay 170992956524 hat mir versprochen warmweiß zu liefern. Mal sehen. Habe eine solche warmweiße Leiste als Leselicht am Bett und das geht gut. Leider ist der Händler nicht mehr aktiv.

        Die offenen Kontakte schaden nicht, das ist alles 12V und das o.g. goobay-Netzteil ist potentialfrei. Bei mir war vor den 40W E14 Glühbirnen eine Kunststoffabdeckung, die jetzt durch Polystyrol-„Hobbyglas“ ersetzt wurde. Eine Platte <3 EUR und da bekomme ich notfalls 3 solcher Abdeckungen raus. Das könnte bis zum Einsatzende der <40 Jahre alten "Gaggenau"-Haube reichen.Je nach Gegebenheit könnte man so eine "Scheibe" auch vor einen Stab oder COB-Modul bauen. Ich habe es mit dem Cuttermesser ein paar mal angeritzt und dann wie Glas über der Kante gerochen. An Innenecken mit einem kleinen Bohrer anbohren, damit es dort nicht reißt.

        • Ich habe ja wie die meisten 2 E14 Sockel in der Haube, über denen noch nichtmal ein Reflektor angebracht ist.

          Bisher ging das meiste Licht also schon verloren. Um jetzt mal was zu sehen dachte ich deshalb auch an 2 Module, das passt von der Breite her.

          Die Kühlung würde ich einfach mit Kühlkörpern aus dem Elektrozubehörhandel realisieren, das geht billig und schnell. Mit ein bisschen Wärmeleitbleber bleibt das auch dauerhaft zusammen.

          Um das Modul vorne abzuschirmen dachte ich an Plexiglas oder ähnliches, was ich anfräse um eine Vertiefung zu schaffen in die das LED Modul eingefasst wird.

          Problem dabei ist das ich kein passendes Werkzeug zur Hand habe.

          Damit das ganze nicht klappert und rabbelt wollte ich das Modul mit Magneten an seinem Platz halten.

          Wenn das mal geschafft ist, ist die Verlockung auch groß sich selbst seine Led-Leuchtmittel zu bauen. Lohnt sich zwar nicht aber dann steht wenigstens fest wer das Design versaut hat.

          • 2×40 W hatte die Gaggenau-Haube ja auch.
            Eine Vertiefung in Acrylglas fräsen ist schwierig, da es danach nicht mehr transparent ist. Nach kurzem Erhitzen mit einer Flamme wird es das wieder. Aber das will geübt sein.
            Deshalb das 2mm dicke Hobbyglas, das wie oben beschrieben mit dem Cuttermesser bearbeiten kann. Lieber am Rand mit Leisten aufdoppeln. Kann man sicher mit Polystyrolkleber kleben.
            Die Leisten bringen den Kühlkörper halt schon mit und können gut auf Länge gesägt werden. Hell genug sind sie auch. Die 2 40W Sockel sind jetzt weg und stattdessen das goobay-Netzteil drin.

  3. Dann waren die defekte E-Core und eine von den Sygonix, die sich anhört wie ein Überraschungsei, wohl eigentlich für dich gedacht.

    In der Philips bildet sich sichtbar Kondenswasser im Kolben wenn sie abkühlt.

    Hach ist das alles schön.

    Kann man deiner Einschätzung nach den Unterschied zwischen Licht mit Ra80 und >85 sehen?
    Ich hab jetzt hier nicht immer die gleichen Bedingungen zum Vergleich, ich habe nur den Eindruck der Raum sieht irgendwie anders aus.

    • Gesamt-CRI/Ra-Werte verschiedener Lampen sind eigentlich kaum miteinander vergleichbar. Die können völlig unterschiedliche Werte bei den Einzelfarben R1 bis R14 haben und dennoch den gleichen oder ähnlichen Gesamtwert erzielen. Also könnte ich sogar die Frage:
      „Kann man den Unterschied zwischen Ra 80 und und Ra 80 sehen?“
      … mit „ja“ beantworten. 😉

      Schönes Beispiel dafür ist ja die neue Verbatim-„Vivid Vision“, die zwar auch nur Ra 85 hat, aber sicher ganz anderes Licht liefert als ein herkömmlicher Spot mit dem gleichen Wert.

      • Das das auch nur ein „Durchschnittswert“ ist weiß ich auch, hab ich hier mal irgendwo gelesen 😉

        Die Frage war halt ob bei den 5 Ra Unterschied ein sichtbar anderes Licht ergibt.

        Aber scheinbar ist mit meinen Augen ja alles in Ordnung.
        Vergleichbares Licht hätte man also nur wenn man die einzelnen Werte der Testfarben gleichsetzen könnte.

        Die bisherige Beleuchtung liegt bei Ra >85, die eine Philips Led, die ja so schön Kondenswasser im Plastikkolben bildet, liegt bei Ra85 und alle anderen bei 80. Ich sehe da definitv einen Unterschied, die sind zwar alle klar besser als ESLs aber halt nicht so wie ich das gerne hätte.

        • Einfach mal ’ne rote Paprika unter die Lampen legen, da machen sich schon teils kräftige Unterschiede bemerkbar. Anschließend noch bei Tageslicht betrachten und den Unterschied zwischen Ra/CRI 80/85 und 100 genießen. Aber bis dahin kommen wir bei LEDs auch noch irgendwann.

          • Aber nur mit Farbtemperaturen >5000K. Erst über 5000K wird ein Tageslichtspektrum (D65) als Referenz (Ra=100%) verwendet.
            Und die rote Paprika (R9=gesättigtes Rot) geht auch dann nicht in die
            Berechnung von Ra ein.
            Ein neuer Index wäre fällig.

          • Ich hab zwar keine Rote Paprika da, weil ich Paprika nicht viel abgewinnen kann, aber der Gesamteindruck des ausgeleuchteten Bereiches sieht schon sehr seltsam aus.

            Die Farbe mit irgendwelchen Gegenständen unter verschiedenen Lichtquellen zu vergleichen funktioniert leider auch nicht so besonders. Wie Obst und Gemüse aussehen sollte weiß man einfach, bei einem aktenordner sieht das schon anders aus.

  4. @Juergen: In der Realität geben diverse Hersteller den Farbwiedergabeindex nicht mit „Ra“, sondern mit „CRI“ an und berücksichtigen dafür auch nicht nur die die ersten acht Testfarben, sondern alle 14 (teils verraten sie sogar die Einzelwerte). Aber natürlich hast Du recht: Die Aussagekraft der arithmetischen Ra/CRI-Mittelwerte ist vor allem im Vergleich zu Tageslicht sehr dürftig bis null.

    • @Wolfgang: Hmm, ist es wirklich so, dass die Angabe „CRI“ statt „Ra“ bedeutet, dass der Hersteller alle 14 Testfarben berücksichtigt hat? Hätte er dann nicht eher sowas wie „Ra14“ angegeben? Normalerweise würde man erwarten, dass Hersteller nur das bieten, was sie explizit aufzählen, also keine stillschweigend bessere Leistung als auf Packung oder Datenblatt vermerkt bzw. gesetzlich vorgeschrieben.

      Wobei der klassische CRI ohnehin überholt ist, da veralteter Farbraum.

      • Meines Wissens werden – (wie dort beschrieben) – beim „allgemeinen“ Ra/CRI-Wert nur die ersten 8 DIN-Farben berücksichtigt, während der „Special CRI“ mit 14 oder 15 Farben ermittelt wird (R15 ist „asiatische Hautfarbe“). „Ra14“ oder „Ra15“ gibt’s nicht, weil das kleine „a“ für „allgemein“ steht. Siehe auch diese Info von Konica/Minolta.

        Werte für die Einzelfarben werden normalerweise nicht auf der Verpackung einer Lampe, sondern in gesonderten Datenblättern gelistet und teils auch veröffentlicht. Ein Beispiel habe ich ja im oben verlinkten Blogbeitrag abgebildet.

        • Diese Auskunftsfreudigkeit der meisten Hersteller (eigentlich so gut wie aller Hersteller) geht leider nicht so weit. Hier sollte die Angabe aller R-Werte (mindestens R1-14) zur gesetzlichen Pflicht gemacht werden. Besser noch, die Bereitstellung des gemessenen Spektrums mit mindestens 5 nm Auflösung und einer Mindestanforderung an die Genauigkeit als Grafik sowie als maschinenlesbare Datei (etwa eine CSV-formatierte ASCII-Datei). Freie Software zur Analyse dieser Daten sollte von öffentlicher Seite zur Verfügung gestellt werden. Vielleicht bin ich auch zu anspruchsvoll 😉 Aber ich wäre durchaus bereit, zum numerischen Code etwas beizutragen.

          Ach ja, der Konica-Link war leider vergoogelt. Technischer Tipp am Rande: Auf der Firefox-Downloadliste kann man über das Kontextmenü (Rechtsklick) den originalen Link kopieren. Hier der originale Link zum PDF.

          • Besser noch, die Bereitstellung des gemessenen Spektrums mit mindestens 5 nm Auflösung und einer Mindestanforderung an die Genauigkeit als Grafik sowie als maschinenlesbare Datei

            .
            Dann einigt man sich noch auf ein Referenzspektrum, z.B. D65 sowie auf einen gemeinsamen Normierungswert beider Kurven, z.B. 550nm, und berechnet die
            Fehlerquadratsumme
            zwischen Leuchtmittelspektrum und D65 und schon hat man wieder eine griffige Zahl als Farbfehlermaß; ermittelt mit einem meßtechnischen Standardverfahren.
            Eigentlich ein sehr einfaches Vorgehen. Warum macht man das denn nicht schon lange so? Die Messungen waren in den 30er Jahren schwierig, sollten aber heute kein Problem mehr sein.
            Man kann noch diskutieren, ob man die Fehler bzw. Spektren noch mit V(lambda) gewichtet. Aber das wars dann auch. Oder bin ich zu naiv?
            Jedenfalls ist dann das Glühlicht dort wo es für einen wirklichen Farbvergleich auch hingehört: Im Abseits.

  5. Hallo, ging denn die Recherche zum Thema LED-Recycling noch etwas tiefer als: „Die Wiederverwertungsquote liegt offiziell bei mehr als 90 Prozent.“ ?

    Interessant wäre es doch, mal nachzuhaken, was tatsächlich grad mit den LEDs passiert…Die Recyclingverfahren, die auf lightcycle.de erläutert werden, sind zwar für die Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren in Anwendung, passen aber ganz bestimmt nicht, um irgendwas aus LEDs rauszukriegen.

    Wo also bleiben die LED-Lampen, nachdem sie von Lightcycle eingesammelt worden sind?

    • Nein, die Recherche ging nicht tiefer – das hier ist ein privates, nebenberufliches Blog, keine Vollredaktion mit Reporterstab und viel Zeit, wie es für eine gründliche (Undercover?-)Überprüfung des Recyclingwegs nötig wäre.

      • Schade! 😉

        Dann müssen wir wohl annehmen, dass die LEDs eingesammelt und zusammen mit anderen Kleinelektronikschrott eingeschmolzen werden. Oder mit den anderen Leuchtstofflampen behandelt werden.

        Sagen die Lightcycler zumindest so.

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