by Wolfgang Messer | 26.4.2013 18:24
Unter anderem neun LED-“Retrofits” für E27-Fassungen stellten sich der ausführlichen Beurteilung von “Energiesparlampen” der “Stiftung Warentest”[1]. Bis auf eine LG-Lampe mit “deutlich wahrnehmbaren Geräuschen” schafften alle das Testurteil “gut”. Ganz vorne landeten ein mir unbekanntes, extrem teures Produkt von “Havells Sylvania” und die inzwischen abgelöste Version[2] der Osram “Parathom Classic A 60 Advanced” – jeweils mit Testnote 1,6.
Links die getestete, rechts die neue und günstigere Variante des dimmbaren Osram-LED-Äquivalents[3] für eine traditionelle 60-Watt-Glühlampe. (Fotos: Osram-PR)
Vergleichende LED-Lampentests[4] sind wirklich nicht einfach: Da muss man Leistungsdaten und Bilder der verschiedenen Modelle sauber auseinander halten und zuordnen, Fehlendes nachrecherchieren, nachvollziehbare Gewichtungen festlegen und dann am Besten auch noch diverse Dauer- und Belastungstests durchführen. Das kostet Mühe und nimmt teils mehr Zeit in Anspruch, als ein Produktzyklus in diesem schnelllebigen Segment dauert. Die Datenfülle kann verwirrend groß sein; das Ergebnis ist deshalb nicht immer fehlerfrei und konsistent.
Kein Wunder, dass im gerade erschienenen “test”-Heft (Ausgabe Mai 1013) einige der getesteten Lampen nicht mehr im aktuellen Sortiment der Hersteller sind. Oder dass eine LEDON-“Double Click”[5] wegen eines vermeintlichen Problems bei der “Deklaration” im hinteren Feld statt ganz vorne landete – trotz der besten “lichttechnischen Eigenschaften”. Oder dass das Leuchtbild der “warm-weißen” 11-Watt-Philips-“Birne” (auf Seite 63 oben) eher nach weiß-blauer “Leuchtstofflampe” aussieht und dann auch noch im Bildtext fälschlicherweise als ein Foto der LEDON-Lampe ausgegeben wird.
Das “Stiftung Warentest”-Bündel der geprüften LED-, Kompaktleuchtstoff- und Halogenlampen. (Foto: Stiftung Warentest/PR)
Beste Lichtqualität im Test[6]: Die frühere Version der 10-Watt-“Double Click”-Lampe von LEDON (links). Das aktuelle Design sehen Sie rechts. (Fotos: LEDON-PR)
Etwas willkürlich erscheint mir der Test-Mix aus dimmbaren und nicht dimmbaren Leuchtmitteln mit einer offiziellen Lichtstrom-Spanne[7] zwischen 550 und 850 Lumen (gemessen waren’s dann zwischen 615 und 895 lm). Da leidet teilweise die Vergleichbarkeit, weil es bekanntermaßen vor allem bei dimmbaren LED-Lampen diverse Flacker- und Surrprobleme[8] geben kann. Vermisst habe ich eine Messung oder Bewertung der Maximaltemperatur am Lampengehäuse[9] sowie die Angabe des gemessenen Farbwiedergabeindexes[10] in exakten CRI/Ra-Werten.
Die gute Nachricht: Allen Probanden wurde, trotz der aufwendigen Elektronik, die beste Gesamt-Ökobilanz gegenüber den Kompaktleuchstoff- und Halogen-“Birnen” bescheinigt – vor allem wegen der langen erwarteten Lebensdauer. Tatsächlich gab es im 6000 Stunden-/100.000 Schaltzyklen-Dauertest keinen Ausfall. LED-Lampen seien anfangs zwar teurer, rechneten sich aber langfristig wegen des niedrigen Energieverbrauchs und der langen Haltbarkeit.
Außerdem seien die LED-Leuchtmittel prima als Treppen- oder Flurlicht geeignet, weil sie im Gegensatz zu den getesteten Kompaktleuchtstofflampen sofort nach dem Einschalten mit voller Helligkeit zu Sache gingen.
Weniger schön fanden die Tester beispielsweise, dass bei der 10-Watt-LEDON [12]“nirgendwo” stehe, dass sie kein rundstrahlendes, sondern “gerichtetes Licht” mit einem Abstrahlwinkel[13] von rund 165 Grad abgebe. “Nirgendwo” kann sich allerdings nur auf die Verpackung beziehen, denn auf der Website der Österreicher[14] findet jeder Interessierte ein Datenblatt mit Lichtstärke[15]-Verteilungsdiagramm, auf dem dieser Halbwertswinkel klar zu erkennen ist (pdf-Download[16]).
Diese “Manko” führte jedoch zur Abwertung um eine halbe Note auf 2,0 und brachte das inzwischen nicht mehr aktuelle LEDON-Modell um den knappen Testsieg. Den teilen sich stattdessen mit 1,6 die ältere Ausführung der 12 Watt starken, dimmbaren Osram “Classic A 60 Advanced[17]” (mittlerer Preis laut “Stifung Warentest”: 35 Euro) und die nicht dimmbare “ToLEDo GLS A60[18]“ von “Havells Sylvania[19]“ (52 Euro, nicht zu verwechseln mit dem Osram-US-Ableger “Sylvania[20]“).
Mit jeweils Note 1,7 folgen die 11-Watt-Megaman “LED dimmable Classic”[21] (35 €), die nicht dimmbare 11-Watt-Philips-A60[22] (20 €) und die beim Dimmen teilweise flackernde und leise brummende[23] 10-Watt-Samsung “LED A60”[24] (25 €). Die Philips war mit offiziell 20 € am günstigsten und lag erwartungsgemäß mit 2700 Kelvin einer Glühlampen-ähnlichen Farbtemperatur[25] am nächsten, war aber bei der Farbtreue[26] – wie die “Birnen” von Paulmann[27] und Megaman – nur “befriedigend”. Dieses vermeintliche Paradoxon ist mir neulich erst beim Nachfolgemodell aufgefallen[28].
Wer’s genauer wissen will, kauft sich das aktuelle “test”-Heft für 4,90 Euro oder lädt sich den Vergleich für 2,50 € von der Website herunter[29]. Und nehmen Sie die Testtabellen mit Vorbehalt zur Kenntnis, weil teils weder die Lampenmodelle noch die genannten “mittleren Preise” wirklich der neueste Stand sind.
“Stiftung Warentest” prüft LED-Lampen jetzt schneller, aber kaum besser[30]
Rätselhafte Ausfälle von LED-Spots bei Stiftung Warentest[31]
LED-Lampen-Check von Stiftung Warentest: Nur bedingt hilfreich[32]
Stiftung Warentest wehrt sich gegen Manipulations-Verdacht[33]
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