Hagebau-LED-Deals: Viele Infos bleiben im Dunkel

Der „hagebau“-Verbund hat in seinen Märkten regional meist unterschiedliche Sonderangebote – möglicherweise gibt es also zwei aktuelle LED-Aktionsartikel der Hausmarke „Casaya“ (Prospektausschnitte unten, kein konkreter Angebotszeitraum angegeben) nicht im „hagebaumarkt“ in Ihrer Nähe. Falls doch, lohnt sich ein genauerer Blick.

Hagebau-LED-Außenstrahler

Es ist zwar nicht der einzige Strahler im „hagebau“-LED-Leuchten-Sortiment, aber ein relativ heller zu einem guten Preis. Wie hell? Das erfahren Sie leider nicht in der Werbebeilage. Hier steht nur was von „High-Power-LED 10 Watt“. Etwas mehr Information gibt’s in einem der Produktvideos auf der Website (kein direkter Link auf’s Video möglich). Dort ist unter anderem die Rede von „720 Lumen“ Lichtstrom, was in etwa der Leistung eines 50-Watt-Hochvolt-Halogenstrahlers entspricht. Weitere Daten werden von „hagebau“ nicht verraten, also muss der wissensdurstige Kunde woanders fündig werden – zum Beispiel hier in diesem Blog.

Das „COB“-LED-Modul des LED-Außenstrahlers ähnelt diversen „Epistar“-Modellen, die in einem Abstrahlwinkel von ca. 120 Grad leuchten – dieser Wert kommt den bekannten Strahlern mit „R7s“-Halogenstäben gleich. Neben der rund 80prozentigen Stromersparnis gegenüber herkömmlichen Leuchtmitteln gibt es allerdings weitere Unterschiede: Die Farbtemperatur der LED-Leuchte von mindestens 3000 Kelvin ist etwas „kälter“ als die rund 2800 K bei Halos; der Farbwiedergabeindex liegt nicht bei CRI/Ra 100, sondern mutmaßlich unter 80; das LED-Modul ist nicht auswechselbar, soll jedoch laut anderen Anbietern rund 30.000 Brennstunden durchhalten – das ist mehr als das Zehnfache der Lebenserwartung eines Halogenstabes.

Der kann auch drinnen strahlen

Statt eine konkrete „IP-Schutzart“ zu nennen, verspricht „hagebau“ nur, dass der LED-Außenstrahler „spritzwassergeschützt“ sei. Tatsächlich dürfte auf der Verpackung „IP44“ stehen („Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ab 1,0 mm, Schutz gegen allseitiges Spritzwasser“). Das unterscheidet diese günstige Leuchte von den teureren Versionen mit IP65 („staubdicht, Schutz gegen Strahlwasser [Düse] aus beliebigem Winkel“) und macht sie etwas weniger „wetterfest“.

Ich sehe diesen „Außenstrahler“ aber auch in einer anderen Rolle, wo keine großen Wassermassen drohen: Auf einem mobilen Gestell montiert, gäbe er eine ordentliche „Baustellenlampe“ ab – etwa bei der Renovierung von Innenräumen, wo noch keine fest verlegte Elektrik existiert und deshalb auch keine endgültige Beleuchtung montiert werden kann. Zwei oder drei solcher Konstruktionen wären ausreichend hell auch für kompliziertere Arbeiten und mit einem Preis von rund 20 Euro pro Leuchte sehr günstig.

LED-Spotserie „reloaded“

Ein weiteres aktuelles „hagebaumarkt“-Angebot ist zwar nicht wirklich neu, aber durchaus konkurrenzfähig: Eine LED-Leuchtenserie zwischen 9,99 (ein Spot) und 49,95 Euro (sechs Strahler). Das sind Preise, wie sie zum Teil auch heutzutage noch für Halogen-bestückte Leuchten verlangt werden und deutlich niedriger als etwa eine „toom“-LED-Strahlerserien-Aktion in der vergangenen Woche.

Hagebau-LED-Leuchtenserie

Leider krankt diese Werbe-„Information“ wie schon bei einer fast identischen „hagebaumarkt“-Aktion im Februar daran, dass der Kunde weitgehend uninformiert bleibt. Die Leistungsaufnahme von 4,2 Watt pro Spot, der Sockeltyp GU10 (direkte 230-Volt-Stromversorgung) und „warm-weißes Licht“ werden genannt – Ende der Duchsage. Kein Wort verlieren die Prospektbastler über Lichtstrom, exakte Farbtemperatur, Farbwiedergabeindex, Lebensdauer oder Abstrahlwinkel – auf der Website habe ich dazu auch diesmal nichts gefunden.

Bleiben also erneut nur eigene Recherchen und Schätzungen anhand der dürren Daten und des Preisniveaus: Ein Spot dürfte rund 180 Lumen bei einer Farbtemperatur um 3100 Kelvin (etwas „kälter“ als Halogenlicht) und einem Abstrahlwinkel zwischen 25 und 40 Grad haben. Das entspricht etwa einem 15-Watt-Hochvolt-Halogenspot, während ein Zweier-Strahler ungefähr so hell leuchtet wie ein einzelner 25-Watt-Halo; die Dreier-Version kommt einem 35-Watt-Halo und die vierflammige Leuchte einem 50-Watt-GU10-Halogenspot gleich.

Knapp 70 Prozent Stromersparnis

Die „sechsflammige“ Leiste für 49,95 Euro war im Februar noch nicht im Sonderangebot zu finden. Sie sollte mit etwas über 25 Watt und rund 1100 Lumen in der Lage sein, ein mittelgroßes Zimmer anständig auszuleuchten. Immerhin liefert sie die Gesamthelligkeit etwa einer 75-Watt-Osram-Halolux-Lampe und kann mit ihren sechs Lichtquellen auch noch gezielt ausgerichtet werden. Falls meine Schätzung stimmt, wäre die Effizienz der „hagebaumarkt“-LED-Leuchtenserie von ca. 42 Lumen/Watt nicht gerade berauschend, würde aber dennoch für eine knapp 70prozentige Energieeinsparung sorgen.

Insgesamt befriedigt dieses Angebot (auch wegen der mutmaßlich unterdurchschnittlichen Farbtreue von ca. CRI/Ra 75) natürlich nicht die Ansprüche von „Licht-Gourmets“, kann aber für sparwillige Haushalte, die beim Einkauf jeden Cent umdrehen müssen, durchaus als akzeptable „LED-Einstiegsdroge“ dienen. Zu dumm, dass ihnen die Discounter, Bau- und Einkaufsmärkten in ihren Werbebeilagen meistens alle notwendigen Informationen über solche empfehlenswerten Produkte vorenthalten.

10 Gedanken zu „Hagebau-LED-Deals: Viele Infos bleiben im Dunkel

  1. @ Wolfgang:
    Dachte mir bei der Hauptüberschrift jetzt spontan: Sollte es nicht (ganz korrekt) heißen: „…bleiben im Dunkeln“ 😉

  2. @Johannes: Mmh, ich sehe bei Deinem Link nur:
    „Suchergebnis für „im Dunkeln bleiben“: Keinen Eintrag gefunden“

  3. Diese 4flammigen LED Leuchten sind grosser Mist. Nach nicht einmal 1/2jährigem Gebrauch geht eine nach der anderen Led kaputt. Das fängt mit flackern an, bis zum Totalausfall.

  4. Die LED-Fluter selbst mit IP65 sind nicht wirklich für den Außeneinsatz geeignet. Solange alles trocken ist, geht das. ABER: stehen die Fluter voll im Regen oder Nebel und sind eingeschaltet, werden die LEDs und internen Netzteile heiß (das ist normal). Heiße Luft deht sich aus. Jetzt wird der Fluter ausgeschaltet und die im Innern abkühlende Luft zieht sich zusammen und saugt den Nebel / Wasser auf den Dichtungen ins Innere. Dort kondensiert der Wasserdampf und verbleibt im Gehäuse, wo dann mit der Zeit alles korrodiert. Nur Fluter in Klasse IP68 sollten im Freien eingesetzt werden.

    • IP68-LED-Strahler gibt’s aber höchst selten in bezahlbaren Regionen. In der Praxis geht’s vor allem bei Sensorleuchten (also mit Bewegungsmeldern) auch eine Etage tiefer. Die sind ja in der Regel nur sehr kurz an und werden deshalb auch nicht nennenswert heiß. Bei uns hält sogar ein billiger IP-54-Strahler trotz Wind und Wetter seit über einem Jahr korrosionsfrei durch.

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