Toom und „XLED Home 1“, die Dritte

Einen altbekannten LED-Außenstrahler präsentiert die Baumarktkette „toom“ in ihrem aktuellen Prospekt (gültig bis Freitag, 28. September, Ausschnitt unten links): Den „XLED Home 1“ von Steinel. Zwar wird er diesmal nicht mehr ausdrücklich als Ersatz für einen 150-Watt-Halogenstrahler empfohlen, dafür operiert „toom“ mit irreführenden Angaben zum „Energiesparpotenzial“, zur Leistungsaufnahme und zu vermeintlichen Preissenkungen.

toom XLED Home 1 2012Schon häufig habe ich hier im Blog über diesen Steinel-Sensorstrahler geschrieben, wenn er mal wieder als „Sonderangebot“ bei diversen Elektronikversendern oder Baumärkten aufgetaucht war – in den letzten eineinhalb Jahren allein mindestens zwei Mal bei „toom“. Meistens fehlten dabei wichtige Daten in der Werbebeilage und es gab zumindest zweifelhafte Vergleiche mit herkömmlichen Halogen-Außenstrahlern.

Diesmal emanzipiert sich die „toom“-Werbeabteilung weitgehend von den offiziellen Steinel-Daten und vorherigen Veröffentlichungen: Statt 14,8 soll der Sensorstrahler nur noch 12 Watt Leistungsaufnahme haben, statt 779 Lumen Lichtstrom nur 720, die maximale Reichweite von 14 Meter wird mit dem Lichtpanel verknüpft (betrifft aber in Wirklichkeit nur den Infrarot-Bewegungsmelder) und die aktuellen Preise sind offenbar 10 Euro günstiger als bisher.

Tatsache ist: Die im „toom“-Prospekt knallig herausgehobene Preisangabe von 79,99 Euro gilt nur für den „Slave“-LED-Außenstrahler ohne Bewegungsmelder. Dieser holt sich zwar wirklich 12 Watt aus dem Stromnetz, beim oben abgebildeten Strahler mit Sensor für 99,99 Euro sind’s aber wie gehabt 14,8 W. Angeboten wurde jener bei „toom“ bereits im April und Mai 2011 für den gleichen Betrag. Eigentlich müsste er inzwischen dank der rückläufigen Preisentwicklung auf dem LED-Markt deutlich günstiger sein (und ist es woanders auch). Kein „Sonderangebot“ also.

Die Prospektangabe „bis zu 90% Energiesparpotenzial im Vergleich zu einer Standardlampe bei vergleichbarer Lichtleistung und Zeitspanne“ legt nahe, dass der „XLED Home 1“ mit seinen knapp 15 Watt, 720 Lumen (vielleicht auch 779) und einer „kalt-weißen“ Farbtemperatur von 6700 Kelvin ein Ersatz für einen herkömmlichen 150W-Halogenstrahler mit rund 2400 Lumen sein könnte.

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Das mag unter Umständen tatsächlich gehen, aber sicher nicht „bei vergleichbarer Lichtleistung“. Das Schöne bei Marketing-Formulierungen wie „bis zu 90%“ ist allerdings, dass auch alle kleineren Werte möglich sind  – etwa weitaus realistischere 70%.

Kleiner Lichtblick: „toom“ verspricht fünf Jahre Garantie auf die LED-Strahler und verzapft im Prospekt nicht den gleichen Unsinn wie Steinel auf seiner Produkt-Website:

Wussten Sie´s? Seit dem Jahr 2012 dürfen in der EU keine herkömmlichen Glühbirnen mehr verkauft werden. Nur wenig später werden auch die meisten Halogenlampen vom Markt verbannt.

Nichts davon ist wahr. Es gab und gibt kein Verkaufsverbot für „herkömmliche Glühbirnen“, und auch Halogenlampen werden noch sehr lange auf dem Markt bleiben – viele sogar über September 2016 hinaus. Außerdem reglementiert die entsprechende EU-Verordnung nur „rundstrahlende Allgebrauchslampen“ und keine Leuchtmittel mit Richtwirkung (wie etwa die stromfressenden Halogen-Außenstrahler von Steinel).

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