„Bauhaus“: Billig-LED-Fluter reloaded

Dieses Jahr ist es der „Bauhaus“-Kette offenbar früher aufgefallen, dass die Nächte wieder länger geworden sind: In ihrem aktuellen Prospekt (gültig bis 25. August, siehe Ausschnitt unten) bewirbt sie – wie schon im September/Oktober 2011„No Name“-LED-Außenstrahler in vier Versionen zu Preisen zwischen 39,95 und 79 Euro.

Bauhaus-LED-Fluter

Je nach Geldbeutel und Einsatzzweck können Sie diese Staub- und Spritzwasser-geschützten (IP 44) Fluter mit 6 oder 12 Watt Leistungsaufnahme und jeweils mit oder ohne Bewegungsmelder bekommen. Allerdings lässt die Werbebeilage – wie so häufig bei LED-Sonderangeboten in Discountern und Baumärkten – einige wichtige Informationen im Dunkeln.

Sie erfahren nur, dass die LED-Module im Gehäuse je 1 Watt stark sind, dass der Fluter mit einem „extrem niedrigen Energieverbrauch“ glänzt und der Bewegungsmelder in zwei der Strahlerversionen 120 Grad Erfassungswinkel und 12 Meter Reichweite hat. Helligkeit, Halogenstrahler-Äquivalent, Lichtfarbe, Abstrahlwinkel, Farbwiedergabeindex, Lebensdauer, Schaltfestigkeit, Energieeffizienz? Dürfen Sie alles raten, steht nicht im Prospekt.

Wie hell sind die Fluter tatsächlich?

Da es sich aber nicht um frisch geschlüpfte Neuheiten von der letzten Lichtmesse handelt, sondern um schon etwas angejahrte Leuchten, hat sich der eine oder andere Wert bereits herumgesprochen: Die nicht auswechselbaren LED-Module liefern jeweils etwa 84 Lumen Lichtstrom (damit liegt logischerweise auch die Effizienz bei 84 lm/Watt) bei einer Tageslicht-ähnlichen Farbtemperatur von rund 7000 Kelvin. Vom 6-Watt-Fluter dürfen Sie also gut 500 Lumen erwarten, die 12-Watt-Version strahlt mit etwas über 1000 Lumen.

Erfahrungsgemäß liegt der Abstrahlwinkel solcher LED-Fluter bei rund 60 Grad (ein Sechstel eines Vollkreises) und ist deutlich fokussierter als bei vielen Halogenstrahlern. Wegen des geringeren Streulicht-Anteils und der „kalt-weißen“, sehr hell erscheinenden Lichtfarbe taugen die Billig-LED-Fluter von der tatsächlich nutzbaren Lichtstärke her durchaus in vielen Fällen als Ersatz für herkömmliche 50- bzw. 100-Watt-Halo-Fluter, obwohl diese nominell höhere Lichtstromwerte haben. Das Stromsparpotenzial der „Bauhaus“-LED-Außenstrahler liegt hier also bei bis zu 88 Prozent.

Lebensdauer und Gesamtbewertung

Die Lebenserwartung dürfte weniger durch die maximale Leuchtdauer der Module (meist um die 25.000 Stunden), als mehr von der Schaltfestigkeit begrenzt sein. Vor allem Bewegungsmelder-gesteuerte Außenstrahler leuchten ja meist nur wenige Minuten am Stück, werden dafür aber häufig ein- und ausgeschaltet. Bei durchschnittlich zehn kompletten Schaltvorgängen pro Nacht sollten allerdings mindestens drei Jahre ohne Ausfall möglich sein.

Insgesamt kommt zwar selbst die stärkste (12 Watt-)Version des „Bauhaus“-Sonderangebotes nicht an die Leistungsdaten und das Preis/Leistungsverhältnis des von mir im April getesteten „Lutec“-Außenstrahlers heran (den es übrigens Anfang des Jahres für nur 69 Euro auch bei „Bauhaus“ gab), hätte aber dennoch drei von fünf Sternen auf meiner gnadenlosen Bewertungsskala verdient. Weil aber die meisten wichtigen Produktinformationen geheim gehalten werden, muss ich leider auf
LED-SternLED-Stern zwei Sterne abwerten.

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