ELV lernt dazu, verwechselt aber Ledon mit Ledxon (Update)

Fangen wir mit einem Lob an: Der Elektronikversender ELV hat bereits in seinem aktuellen Mai/Juni-Werbebrief einen kuriosen Fehler korrigiert, von dem ich im April berichtete. Damals war in der Beschreibung einer „Delock“-LED-Lampe von „28 roten LEDs unter Silikontropfen“ und „16 weißen LEDs“ die Rede – eine völlig unsinnige Kombination für eine „Retrofit“-Lampe. Auf einen entsprechenden Hinweis schrieb mir ein ELV-Kundenbetreuer:

Der zuständige Produktmanager hat sich direkt im Anschluss mit unserem Lieferanten der Delock-Lampe in Verbindung gesetzt. Dieser hat Ihre Aussage bestätigt, dass es sich um 16 rote und 28 weiße LEDs handeln müsste (sehr ärgerlich, da wir uns damals sogar das Bild durch den Lieferanten haben freigeben lassen). Wir werden das Bild umgehend anpassen, damit dies in unserem Online-Shop bzw. bei künftigen Werbungen richtig ist.

Und tatsächlich – jetzt stimmen Grafik und Zuordnung:

ELV-Delock

Leider geht aber auf der selben Seite des Prospektes wieder was daneben. Beworben wird nämlich eine 10-Watt-LED-Lampe (Ausschnitt links), die einer anderen (PR-Bild rechts) zum Verwechseln ähnlich sieht:

Ledxon/Ledon

Nein, das sind nicht die gleichen, obwohl sie beide mit 10 Watt LED-Power herkömmliche 60-Watt-Glühlampen ersetzen können und auch etwa gleich teuer sind. Sie sind noch nicht mal vom selben Produzenten, obwohl sich auch deren Namen kaum unterscheiden. Die linke Lampe ist von „Ledxon“ aus Bayern, die rechte eine „G95“ des österreichischen Unternehmens „Ledon“ – ohne „x“ in der Mitte.

„Ledon“-Marketingleiter Erik Nielsen hatte mir auf Anfrage schon vor einigen Wochen erklärt, dass er – wie auch in anderen Fällen – keinen Anlass für juristische Auseinandersetzungen wegen der Produkt- und Namensähnlichkeiten sehe. Weder die Gestaltung noch die Firmierung seien global patent- oder markenrechtlich geschützt. Die „Zumtobel“-Tochter Ledon GmbH werde aber künftig konsequent auf eine eigene „Wellen-Design“-Linie setzen, um sich von Konkurrenzprodukten zu unterscheiden.

Offenbar waren auch die ELV-Produktmanager ein wenig verwirrt, denn direkt über der „Ledxon“-Lampe ist im Prospekt dieser Vergleich zu sehen:

ELV-Ledxon2

Preisfrage: Was wird hier verglichen? Eine 10W-„ledon“-LED-Lampe oder eine 10W-„ledxon“-LED-Lampe? Zu Ihrer Beruhigung: Es spielt bei dieser Rechnung keine Rolle, weil sie in beiden Fällen stimmt – auch wenn die „Ledon“-Lampe nominell etwas weniger Lichtstrom abgibt (600 Lumen statt 720). Prinzipiell sollte den Kunden aber schon deutlich gemacht werden, das „Ledxon“ und „Ledon“ zwei verschiedene Paar Stiefel sind.

Nächster Lernschritt also für die ELV-Fachleute („Kompetent in Elektronik“): Ein „X“ steht nicht immer für „Nix“.

Update (21.15 Uhr): Die ELV-Kundenbetreuung hat bereits reagiert und schreibt:

„Wir bedauern, dass tatsächlich in dem von Ihnen aufgezeigten Ausschnitt das „x“ über dem Rechenbeispiel nicht aufgeführt ist. Das Rechenbeispiel bezieht sich auf das Produkt mit der ELV-Artikelnummer 106111, bei welchem es sich um eine ledxon Lampe handelt. Das zur ELV-Artikelnummer 106111 passende Bild hatten wir ursprünglich von vorgenanntem Hersteller erhalten. Unsere Agentur hat dementsprechend nach leichter Bearbeitung für die Druckvorlagen des Mediums ein aus unserer Sicht passendes Foto eingesetzt.“

Das Foto ist eigentlich kein Problem und war auch nicht von mir kritisiert worden. Die im Prospekt gezeigte Lampe ist tatsächlich – bearbeitet oder nicht – ein Produkt von „Ledxon“, auch wenn sie der von „Ledon“ sehr ähnelt. 

2 Gedanken zu „ELV lernt dazu, verwechselt aber Ledon mit Ledxon (Update)

  1. Ja, bei ELV (wobei mir der Shop selber nicht unsympathisch ist) schleichen sich offenbar immer wieder Fehler ein.
    Man sichert sich hier besser nochmals beim Hersteller selber ab.
    Diese Philips MasterLED GU10 leistet laut Philips nicht 700 cd, sondern 350.

    Was mir an der MasterLED Serie von Philips wiederum sympathisch ist: Zumindest laut Homepage 5 Jahre Garantie.

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