Neue LEDON-GU5.3-LED-Spots: Sofort voll da

Noch bis Freitag werden sie auf der Messe „light+building“ in Frankfurt präsentiert, bei mir durften sie jetzt schon zum Test leuchten: Die beiden neuen MR16/GU5.3-LED-Spots der österreichischen LEDON Lamp GmbH. Das Kurzurteil für Lesefaule: Wer bisher Niedervolt-Halogenstrahler mit 25 oder 35 Watt und ohne Dimmer verwendet hat, wird auch mit den nicht dimmbaren 12 Volt/5-Watt-LED-„Retrofits“ zufrieden sein.

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Die neuen LEDON-Niedervolt-LED-Spots gibt es in zwei Abstrahlwinkel-Versionen, die Gehäusefarbe ist weiß/beige. (Fotos: W. Messer)

Eigentlich hätten diese LED-Spots schon bei meinem großen LEDON-Test im März dabei sein sollen; sie wurden aber erst kurz darauf serienfertig und sind bisher nicht überall zu haben. Selbst im neuen LEDON-Online-Shop fehlen sie noch. Der Elektronikversender ELV zum Beispiel führt sie als „sofort lieferbar“ zum Preis von 17,50 Euro.

Die Daten laut LEDON-Angaben und eigener Berechnung: 12 Volt Versorgungsspannung, ca. 4,5 Watt Leistungsaufnahme bei Gleichsspannung (Stromstärke 370 mA), 6,5 VA bei Wechselspannung (540 mA), 230 Lumen Lichtstrom, Farbtemperatur 2700 Kelvin, Farbwiedergabeindex 80 Ra, Lichtstärke 650 (Version mit 35 Grad Abstrahlwinkel) bzw. 1000 Candela (25 Grad). Anderweitig kursierende, abweichende und teils widersprüchliche Lichtstärkewerte dürfen Sie getrost in die Tonne treten.

Der Durchmesser von 50 mm entspricht der Norm, die Länge liegt dagegen mit knapp 45 mm (ohne Stifte) etwa einen halben Zentimeter über den meisten handelsüblichen NV-Halogenspots und auch einigen 12-Volt-LED-Strahlern. Um ungefähr diese Höhe ragen die LEDON-Spots deshalb über vielen handelsüblichen Fassungen hinaus. Das Gehäuse besteht aus einer Kunststoff/Metall-Kombination mit aufgesetzter Linsenoptik. Mit ca. 60 Gramm sind sie etwa doppelt so schwer wie herkömmliche Billig-LED-Spots, halten aber aber auch bei „Kopfüber“-Montage sicher in den Stiftfassungen.

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Rund einen halben Zentimeter länger als die Fassungen meiner Spotleiste sind die neue LEDON-Niedervolt-LED-Strahler. Die Optik solcher Leuchten wird also merklich verändert, wenn auch nicht unbedingt negativ.

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So sieht das – im ausgeschalteten Zustand – von unten her an der Studiodecke aus.

Abgesehen von der Vorschaltelektronik, sind die Spots technisch eng verwandt mit den neuen 230-Volt/5Watt-LEDON-Strahlern (die ihre hohe Qualität bereits bewiesen haben) und leuchten ebenfalls mit jeweils drei Cree-LEDs des gleichen Typs. Ein paar kleinere Unterschiede gibt’s jedoch: Die GU5.3-Spots sind ein paar Euro billiger als ihre GU10-„Brüder“, leuchten sofort nach dem Einschalten mit voller Helligkeit, bleiben im Dauerbetrieb etwas kühler, haben 10 Lumen mehr, und ihre Lichtfarbe erscheint mir einen ganz kleinen Tick „wärmer“ als die der LEDON-Hochvolt-LED-Strahler.

Die vier ersten Unterscheidungsmerkmale sind logische Konsequenzen der weniger aufwendigen Elektronik. Bei Niedervolt-LED-Lampen muss keine stark schwankende, hohe Spannung transformiert und stabilisiert werden (sofern der Leuchtentrafo was taugt). Deshalb kann ein größerer Teil der Leistung zur Lichterzeugung verwendet werden und „verbrät“ nicht als Hitze; außerdem fehlen bei den 12-Volt-Strahlern die großen Kondensatoren, die bei den LEDON-Hochvolt-Spots für jeweils rund eine halbe Sekunde Einschaltverzögerung und Ausschalt-„Nachleuchten“ sorgen.

Für meine subjektive Wahrnehmung einer etwas „wärmeren“ Farbtemperatur gibt es allerdings keine nachvollziehbare technische Erklärung – auch der LEDON-Pressesprecher konnte mir da auf Nachfrage nicht weiterhelfen.

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Die beiden neuen LEDON-Niedervolt-Spots in Aktion: Der rechte wirkt wegen der Perspektive und seines breiteren Abstrahlwinkels (35 Grad) etwas heller als der linke Strahler (25 Grad). Die sehr Halogenlampen-ähnliche Farbtemperatur wird vom Foto einigermaßen korrekt wiedergegeben und ändert sich tatsächlich ein wenig mit dem Betrachtungswinkel.

Insgesamt liefern beide LED-Spot-Versionen zwar weniger Lichtstrom als die auf der Verpackung genannten 35W-Halogen-Äquivalente, sind aber – bezogen auf den ausgeleuchteten Raumwinkel – wegen ihres engeren und sehr akkurat begrenzten Abstrahlwinkels dennoch heller als viele Halogenspots mit einem Winkel von 60 oder mehr Grad. Die Lichtfarbe ist durchaus augenfreundlich und Wohnraum-geeignet; selbst hartgesottene „Halo-Fans“ sollten sich damit anfreunden können.

Die Effizienz von bis zu 52 Lumen pro Watt (im Gleichspannungsbetrieb) übertrifft die von Niedervolt-Halogenlampen (ca. 15 bis 17) deutlich und ermöglicht eine Energieeinsparung von rund 70 Prozent. LEDON garantiert 25.000 Brennstunden bis zur Reduktion des Lichtstroms auf 70% der Anfangshelligkeit sowie eine Million schadlose Schaltvorgänge. Die fehlende Dimmbarkeit verhindert zwar die Maximalpunktzahl auf meiner LED-Bewertungsskala, für die beiden neuen LEDON-Spots bleiben aber immer noch satte
vier Sterne übrig.

2 Gedanken zu „Neue LEDON-GU5.3-LED-Spots: Sofort voll da

  1. Die Lichtstärke der 12V / 230V Versionen ist identisch (25° mit 1.000 Candela oder 35° mit 650 Candela).

    Die 230V Versionen sind dabei effizienter, da die Spannung schon in der Lampe umgewandelt werden kann.
    Bei 12V-Lampen kommen noch die 15-18% Verlustleistung des Trafos dazu.

    Ich habe es mal selbst anhand der Osram 10W Modelle mit 4200K nachgemessen. Deren Lichtstrom, Beleuchtungsstärke und Farbtemperatur ist absolut identisch. Schneller ist von den beiden die 230V-Version.
    8,4W an 230V
    12,1W an 12V

  2. @Chris: Die Lichtstärke mag mit identischen Werten angeben sein, der Lichtstrom ist es nicht – 230 Lumen für die 12V-Version, 220 Lumen für die 230V-Strahler. Die Candela-Angaben bei ELV sind übrigens für die LEDON-Spots fast durchweg falsch bzw. zum Teil sogar widersprüchlich (vergleiche mal bei den GU5.3 die Angaben bei den allgemeinen Informationen mit denen der „technischen Daten“, da stehen zum Einen 720, zum Andern 750 cd).

    Tatsächlich sind zumindest bei LEDON die 12V-Spots im Gleichspannungsbetrieb effizienter und haben im Gegensatz zu den 230V-Spots keine Einschaltverzögerung. Das wird auch von LEDON bei den offiziellen Effizienzangaben auf der Website bestätigt (ca. 51 zu 44-46 lm/W). Eine andere Logik ist für mich auch nicht nachvollziehbar, denn warum sollte eine 230V-LED-Lampe eine geringere Verlustleistung haben, wo doch ein viel dickerer Trafo und ein Mords-Elko drin stecken? Das Gegenteil ist der Fall, was sich auch an der höheren Temperatur bemerkbar macht.
    Mit eigenen Messungen sollte man dabei vorsichtig sein – vor allem bei Wechselspannung kriegt man keinen akkuraten Wattwert heraus. Ich habe im Beitrag nicht umsonst „VA“ statt „W“ geschrieben, weil’s einfach nicht identisch ist, siehe hier.

    Ich halte die von Dir angegebenen Watt-Unterschiede bei den Osrams deshalb für grob irreführend. Wenn 12V-LED-Spots tatsächlich rund 40% (!) mehr Leistung für die gleiche Helligkeit bräuchten (wieso eigentlich?), würden wohl nur noch Hochvolt-LED-Lampen hergestellt.

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