LED-Spots bei toom und Bauhaus: Licht und Schatten

Bauhaus-LED-SpotGlanz und Elend liegend häufig eng beieinander – das gilt nicht nur für Großstädte in der Vorweihnachtszeit, sondern auch für die aktuellen Sonderangebote der Baumarktketten „Bauhaus“ und „toom“ in Sachen „LED-Beleuchtung“. „Bauhaus“ (Claim: „Wenn’s gut werden muss.“) schafft diesen Spagat sogar innerhalb der gleichen Seite seines bis Heiligabend gültigen Werbeprospekts: Jeweils unter dem Öko-Label „Global Care“ werden einige aktuelle und relativ hochwertige Osram-LED-Leuchtmittel gezeigt (zwar ohne Lumen-Werte, aber immerhin mit Verbrauchsangaben und Helligkeits-Vergleichen zu traditionellen Glüh- und Halogenlampen), daneben als besonders günstiges Angebot ein mir unbekannter „Par 16″-Spot mit 5,1 cm Durchmesser und GU10-Fassung (Prospektausschnitt rechts).

Diese „attraktive LED-Spotlampe“ finden Sie nicht in der aktuellen Osram-Produktliste und ich habe sie auch sonst im Netz nicht entdeckt. Das ist in diesem Fall besonders ungünstig, weil in der „Bauhaus“-Beschreibung bis auf einige Allgemeinplätze und die „Lichtfarbe Warmwhite“ (wieso eigentlich nicht deutsch „warm-weiß“?) keine verwertbare Information steckt. Leistungsaufnahme? Fehlanzeige. Lichtstrom in Lumen? Nix da. Ab- oder Ausstrahlwinkel? Dürfen Sie raten. Die Abbildung gibt noch nicht mal einen Hinweis zu Art und Anzahl der verbauten Einzel-LEDs. Offenbar sind in der Werbeabteilung von „Bauhaus“ einige ehemalige Geheimagenten am Werk.

Als einzig konkreten Anhaltspunkt für Spekulationen kann ich den Preis nehmen. Vergleichbare GU10-Spots verbrauchen meist um die 3 Watt und liefern rund 150 Lumen, was etwa der Helligkeit eines 15-Watt-Halogenspots entspricht. Der Abstrahlwinkel kann dank der Streuscheiben-Abdeckung zwischen 60 und 120 Grad liegen. Wie es aber tatsächlich aussieht, das verraten höchstens noch zusätzliche Angaben (sofern vorhanden) auf der Verpackung und vor allem die Praxis. Der Kunde muss also die sprichwörtliche „Katze im Sack“ kaufen. Falls jemand so mutig ist, würde ich mich sehr über seine Beurteilung des Spots in den Kommentaren unter diesem Beitrag freuen.

toom-StrahlerBesser sieht’s da mit dem aktuellen „toom“-Sonderangebot (Weihnachts-Claim: „Lasst uns froh und sparsam sein.“) für Strahler bzw. Strahlerleisten inklusive Leuchtmittel aus (siehe Prospektausschnitt links, gültig bis 17. Dezember). Hier hat die Baumarkt-Kette den lobenswerten Trend fortgesetzt, ihre Kunden behutsam ins rechte Licht zu setzen und nicht mit allen Daten zu geizen: 130 Lumen bietet laut „toom“ ein Einzel-Spot mit jeweils 38 LEDs und 2,3 Watt Leistungsaufnahme. Mit einer 6er-Schiene für knapp 90 Euro können Sie ungefähr die Helligkeit eines 60-Watt-Hochvolt-Halogenspots erreichen, verbrauchen aber nur knapp 14 Watt.

Richtig klasse wäre jetzt allerdings gewesen, wenn „toom“ auch noch was zur Lichtfarbe (kalt-weiß? warm-weiß? wie viel Kelvin?) und zum Abstrahlwinkel (in Grad) erzählt hätte. Da hilft also wieder nur Raten: Ich tippe mal auf eine Farbtemperatur von 3100 Kelvin (ähnlich einer „warm-weißen“ Kompaktleuchtstofflampe) und 40 Grad; also ein recht enger Lichtkegel – wegen der dezenten Helligkeit gut geeignet für relativ blendfreie Akzentbeleuchtung.

Auf meiner gedachten Skala von 0 bis 5 Sternen für LED-Beleuchtungsangebote und ihre Beschreibung in der Werbung kann „toom“ diesmal immerhin 3 Sterne holen, während ich für den „LED-Spot Par 16“ von „Bauhaus“ wegen der umfassenden Geheimhaltung aller relevanten Daten keinen einzigen Stern vergeben möchte. Leute, so stellt Ihr Euer Licht unter den Scheffel und macht nicht „Global Care“, sondern „Secret Service“.