„Kaufland“: Billig-LEDs im Doppelpack

Allmählich nähern sich die Preise von LED-Leuchten jenen Größenordnungen, die auch weniger gut betuchte Verbraucher bezahlen können – wenn sie sich mit etwas älterer Technik und überschaubarer Helligkeit zufrieden geben. Die „Kaufland“-Handelskette hat jetzt für diese Zielgruppe ein rekordverdächtiges Angebot in ihren neuen Werbeprospekt gepackt:

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Ausschnitt aus „TIP der Woche“ (gültig von Montag, 26. September, bis Samstag, 1. Oktober); für größere Darstellung einfach anklicken.

Da muss sich des Kritikers spitze Feder schon fast vor Ehrfurcht krümmen: Für knapp 8 Euro jeweils zwei LED-Leuchten – das ist ein Hammerpreis. Und weil nirgendwo was von „ab 7,99″ steht, gehe ich davon aus, dass die insgesamt sechs LED- und Fassungsvarianten das Gleiche kosten. „Kaufland“ schafft es sogar, für jede LED-Version den Lichtstrom in Lumen anzugeben – erst dieser Wert ermöglicht die Vergleichbarkeit mit herkömmlichen Lichtquellen.

So bieten sich die 3,5-Watt-Spots mit 140 Lumen und vermutlich rund 120 Grad Abstrahlwinkel als Ersatz für herkömmliche 15- oder 20-Watt-Halogenstrahler an; etwa in der Nahfeld-Nachttisch- oder Schreibtischlampe. Eher Lichtakzente als „Putzlicht“ dürfen Sie von den „Kerzen“ und „Birnen“ erwarten. Die 360-Grad-Rundstrahler können mit ihren 90 bis 180 Lumen traditionelle Glühlampen von 10 bis 20 Watt ersetzen – das ist zwar herzlich wenig, aber immerhin brauchen die LED-Leuchten dafür nur 1,5 bis 3,5 Watt und kosten pro Stück gerade mal knapp 4 Euro. Da kann man auch verschmerzen, dass die Effizienz von rund 50 bis 60 Lumen pro Watt nur etwa die Hälfte des heutzutage serienmäßig Möglichen darstellt; das Preis/Leistungsverhältnis geht absolut in Ordnung.

Natürlich gäbe es auch an dieser „Kaufland“-Werbung was zum Meckern: Es fehlt die Angabe der Farbtemperatur (muss ja nicht unbedingt der genaue Kelvin-Wert sein, „warm-weiß“ hätte auch gereicht), und das rote Label „Energieeffizienzklasse A“ ist eher ein „Schuß ins Blaue“, denn die entsprechende EU-Verordnung sieht für LED-Leuchten noch gar keine Einteilung in Effizienzklassen vor. Egal, Schwamm drüber. Viel wichtiger ist jetzt, ob die „Kaufland“-Mitbewerber mit eigenen LED-Hammerangeboten reagieren und damit den LED-Beleuchtungs-Boom weiter voran treiben.

2 Gedanken zu „„Kaufland“: Billig-LEDs im Doppelpack

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