Neue LEDON-LED-Spots: Back in black (Update)

Der österreichische LED-„Retrofit“-Spezialanbieter LEDON kleidet nach und nach seine Produktlinie neu ein, um das Erscheinungsbild der Lampen von dem der Mitbewerber stärker zu differenzieren. Bei den neuen LEDON-LED-Spots umfasst das auch die radikal geänderte Farbgebung.
LEDON-GU-Spots alt/neu
Links der bisherige 5-Watt-Spot, rechts der neue 7-Watt-GU10-Strahler von LEDON. Außer der Form mit den nun griffgünstigeren Kühlkörperrippen wurde auch die Farbe im oberen Bereich geändert. (Fotos: W. Messer)

So richtig glücklich war das LEDON-Marketing schon seit einiger Zeit nicht mehr mit dem Design seiner Schätzchen. Vor allem die als Halogenspot-Ersatz gedachten hochpreisigen Strahlerlampen unterschieden sich äußerlich teilweise kaum von erheblich günstigeren Modellen der Konkurrenz. Schon im Frühjahr 2012 kündigten die Öffentlichkeitsarbeiter in Vorarlberg deshalb die schrittweise Einführung des patentierten „Wave Designs“ an –  gekennzeichnet durch eine umlaufende Wellenlinie im Gehäuse.

Es dauerte dann doch noch ein Weilchen, bis die ersten neugestalteten, rundstrahlenden „Birnen“ aus Dornbirn ihr patentrechtlich geschütztes Wellen-Kleidchen serienmäßig präsentieren konnten – kombiniert mit einem neuen Packungsdesign. Seit einigen Tagen gibt es nun endlich auch einen Teil der überarbeiteten Richtstrahler zu kaufen. Die Überraschung: Hier beließ man es nicht bei einer neuen Formgebung, sondern schärfte die Wellenlinie mit einem radikalen, schwarz-weißen Farbkontrast zwischen dem oberen und unteren Teil des Gehäuses nach.

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Der Physiker denkt vermutlich spontan: „Prima Idee! Schwarz gibt die Hitze viel besser ab als Weiß, dann werden die Spots oben nicht mehr so warm.“ Darum ging es LEDON aber gar nicht. Auf meine Nachfrage erklärte Marketingleiter Erik Nielsen:

„Das hatte meines Wissens rein optische Gründe (durch die Zweifarbigkeit kommt die umlaufende Welle besser hervor) und nichts mit dem Thermomanagement zu tun. Darüber hinaus war die Nachfrage nach einer dunklen Spotlösung eher gegeben als nochmals eine weiße Variante.“

Diese Aussage verblüffte mich ein wenig. Denn die meisten der mir bekannten Strahlerleisten und Leuchtengehäuse sind silber- bzw. chromfarben und vertragen sich optisch ganz gut mit weißen oder silbernen Spots. Mit schwarzen Köpfen ändert sich aber das Erscheinungsbild eines solchen Strahlers wesentlich – vor allem im ausgeschalteten Zustand, wie Sie hier im Vergleich alt/neu sehen:

LEDON-GU10-Spots-Strahler aus

LEDON GU10 alt/neu aus 2

Noch drastischer dürfte sich der Kontrast mit der Umgebung in versenkten Einbaustrahlern darstellen. Abgehängte Decken sind in den seltensten Fällen schwarz, sondern häufig weiß oder holzfarben. Mit leuchtenden LEDs nimmt man diesen Unterschied nicht mehr ganz so stark wahr, er ist aber immer noch dominant:

LEDON GU10 alt/neu ein

Was gefällt Ihnen besser? Der Farbkontrast links oder rechts? Wahrscheinlich Geschmackssache. Eine echte praktische Verbesserung ist dagegen die modifizierte Formgebung im oberen Bereich. Sie garantiert eine bessere Passgenauigkeit in einigen MR16-Gehäusetypen, wo die bisherigen LEDON-Spots nur schwer oder gar nicht montiert werden konnten. Der eine oder andere Blogleser hatte sich darüber beschwert und LEDON nahm das offensichtlich ernst. Außerdem ist durch die griffgünstigen, erhabenen Kühlkörperrippen nun das Eindrehen in die Fassungen leichter.

Nur wenige Änderungen gab es bei den Innereien – die Technik hat sich schließlich bewährt, die offiziellen Leistungswerte sind (bis auf eine Ausnahme) identisch mit denen der Vorgänger. Die bereits jetzt erhältlichen dimmbaren Versionen sind im LEDON-Online-Shop mit 22,99 (7W, 320 Lumen Lichtstrom, 2700 Kelvin Farbtemperatur, Farbwiedergabeindex mindestens Ra 80, 35 Grad Abstrahlwinkel, Lichtstärke 750 Candela, 25.000 Leuchtstunden Lebensdauer, 100.000 Schaltzyklen) bzw. 18,99 Euro (5W, 220 Lumen, 650 cd, ebenfalls 35 Grad – bisher gab’s die nur mit 25 Grad und 1000 cd) ein Euro billiger als die entsprechenden alten Spots. Dieser Preisunterschied gilt auch für die nicht dimmbaren Modelle, die ab kommender Woche (Update: … seit 4.2.) für 20,99 (7W) und 16,99 Euro (5W) angeboten werden.

Geringere Farbtemperatur-Streuung

LEDON-Entwicklungsingenieur Thomas Mayer verriet kürzlich in einem Blog-Kommentar allerdings auch einen technischen Fortschritt bei den neuen Lampen des Unternehmens:

„Außer der Änderung des Designs und der Anpassung der Form hat sich … auch an der Technik einiges getan. So konnten wir z.B. die Streuung der Farbtemperatur zwischen den einzelnen Lampen stark einengen. Zur Zeit üblich am Markt ist eine Streuung von bis zu plus/minus 200 Kelvin um den deklarierten Wert. Wir konnten dies in etwa halbieren.“

Nach Auskunft von LEDON sollen die GU5.3-Spots im neuen Design etwa Mitte/Ende Februar folgen. Diese Niedervolt-Lampen waren bisher nur als nicht dimmbare Versionen ab 16,99 Euro erhältlich; die Nachfolger dürften also vermutlich bei 15,99 Euro beginnen. Ob es dann auch dimmbare GU5.3-Lampen geben wird, weiß ich nicht. Meist ist das wegen der Trafos in den vorhandenen Leuchten/Leisten schwer zu realisieren. Die sind nämlich in der Regel für Halogenlampen ausgelegt und nicht für LED-Leuchtmittel, schon gar nicht für dimmbare.

Update 15.02.: Im gerade erschienenen neuen LEDON-Produktkatalog (pdf-Download) sehen Sie unter anderem auch eine weitere Spot-Version – mit E14-Sockel und rund 5 Watt Leistung:

LEDON-R50/E14/5W

Update 26.5.: Und hier ist jetzt mein Test des neuen Spots.

(Disclaimer: LEDON hat mir den 7W-GU10-Spot als Testlampe zur Verfügung gestellt.)

Mehr zum Thema:

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22 Gedanken zu „Neue LEDON-LED-Spots: Back in black (Update)

  1. Mir gefallen die neuen schwarzen Modelle sehr gut – zu meinen silbernen Strahlergehäusen passen sie eigentlich genau so gut wie weiße Strahler und ein paar Halogenstrahler hätte ich auch noch zum Umrüsten.
    Die ständig wechselnden Farben und Designs bei den GU10 (von denen man nun mal mehrere/viele in Verwendung hat), hat aber denke ich – völlig herstellerunabhängig – nicht nur Vorteile. Wenn jemand bisher eine Gruppe weißer Spots hatte, und es muss im Rahmen der Garantie 1 Stk. getauscht werden, dann käme evtl. ein schwarzer Spot rein, dies kann die Optik doch beeinträchtigen.
    Vielleicht sollten wir hier dann einmal eine Börse eröffnen, wo Testlampen und aus optischen Gründen getauschte Lampen angefragt werden können… 😉

  2. @ Wolfgang:
    Also ich habe jetzt 3 Stk. LEDON GU10 7W (nicht dimmbar).
    Wenn ich jetzt auf die neuen mit selber Leistung umsteigen wollte, würde mir jemand dafür etwas geben…?!
    .
    Was ich damit sagen wollte, der LED-Produktzyklus ist ja allgemein recht kurz, und im Falle dieser LEDON-Spots, die ca. Mitte 2012 herauskamen sogar ultrakurz (klar ist die rasche Reaktion wegen der Bauform seitens LEDON eine gute Sache). Faktum ist natürlich auch, dass man eine gebrauchte LED eigentlich nur verschenken kann, ich denke auch wenn sie noch innerhalb der Garantie wäre. Von daher fährt man auch wieder besser bei längerer Nutzung.
    Außer LEDON würde eine spezielle Umsteigeraktion anbieten 😉

  3. @Johannes: Gebrauchte LED-Lampen verschenken? Nie im Leben – höchstens via Gewinnspiel. Ich habe schon diverse ältere Lämpchen zu anständigen Preisen privat verkaufen können (via lokaler Zeitungsanzeige) – bisher kamen keine Klagen.

  4. @ Wolfgang:
    Danke für die Info. Huh, da gibt es offenbar ganz konträre Meinungen und Vorgangsweisen bei gebrauchter Elektronik. Ich habe irgendwo schon mal von diesem ‚man kann praktisch nichts mehr dafür verlangen gelesen‘, auch zB. bei gebrauchten Computermäusen, die Rezensenten wegen Unzufriedenheit (nach Ablauf der Rücksendefrist) dann gleich entsorgt hätten…
    Im Grunde genommen ist es schon deshalb ein Wahnsinn, weil innerhalb der Garantiezeit die Lampe herstellerseits ersetzt würde (auch wenn der Erstkäufer evtl. sich melden müsste, das wäre ja kein Problem zu vereinbaren).
    Grundsätzlich ist es sicher gut dass dieses Thema hier auch mal erwähnt wurde.

  5. @ Wolfgang:
    Zur Optik der neuen LEDON GU10 LEDs noch:

    Bei vielen Deckeneinbaulösungen (wie auch bei meinen) verschwinden die äußeren ca. 5 mm ringsum der Spots unter einem Metallabdeckring:
    .
    http://www.elv.de/osram-kit-led-pro-led-einbaustrahler-rund.html
    .
    Dann wirkt sich die veränderte Optik nicht mehr so extrem aus wie vielleicht bei Deiner Lösung, wo der ganze Spot sichtbar bleibt. Aber schwarz bleibt natürlich schwarz, klar.
    Genau für solche, sehr engen Deckeneinbaulösungen war die Optimierung der Bauform natürlich unbedingt notwendig.

  6. Für LED-Fans aus Österreich fand ich gerade einen Preistipp:
    Einige Händler bieten Restposten der ‚alten‘ LEDON GU10 5 und 7 W Versionen um 13,- bzw. 16,- € an:
    .
    http://geizhals.at/?fs=ledon+gu10&in=
    .
    Also wer den Spot schon kennt oder hat (ich bevorzuge die neuen Exemplare wegen der Passform), macht hier denke ich einen guten Deal deutlich unter UVP.

    • Ich bin mir nicht sicher, ob die einen ausreichend großen Leistungs- und Preisunterschied zur bereits erhältlichen 5W-Version darstellt. Und wer was Silbernes will, der guckt bei LEDON jetzt endgültig in die Röhre.

  7. Ich habe bereits seit einem guten Jahr 3 Stk. LEDON GU10 7 W (bisherige, reinweiße Gehäuseform). Nun habe ich für eine zweite Spot-Reihe daneben zwei von den neueren (schwarz/weißen) LEDON GU10, ebenfalls 7 W, im Einsatz. Bei mir hier ist einheitlich sichtbar, dass die ‚alten‘ 7 W Spots doch sichtbar ‚wärmer‘ wirken, die beiden Neuen zeigen deutlich mehr Weißanteil und könnten im direkten Vergleich sogar annähernd auf 3000 K geschätzt werden. Es kann aber auch daran liegen, dass die Alten auch noch mit 2600 K durchgingen, also doch sehr ‚warm‘ wirken bzw. wirkten.
    Für meine Anwendung stört die Sache nicht, vor allem gibt es erfreulicherweise keine wahrnehmbaren Farbunterschiede innerhalb derselben Baureihe.
    Bei einem (Garantie-)Tausch einer bisherigen (reinweißen) 7 W GU10 gegen ein aktuelles Modell in schwarz-weiß sollte der Kunde aber evtl. mit diesem möglichen Farbunterschied rechnen, da bei den neuen Modellen nicht zuletzt die Rede davon war, dass die Farbstreuung innerhalb der Serie deutlich verbessert werden konnte – also bei meinen neu angeschafften Modellen eher von keinem ‚kälter wirkenden‘ Einzelfall auszugehen ist.

    • Hmm, gerade für Spots bevorzugt man i.d.R. doch eine höhere Farbtemperatur (also näher zum Weiß), weil damit Objekte farbtreu angestrahlt und nicht nur eine „Abendstimmung“ geschaffen werden soll (auch bei Ra>90 ist bei 2700 K nunmal keine auch nur annähernd farbtreue Beleuchtung möglich). Viele Hersteller setzen da absichtlich eher auf >=3000 K, viele (leider nicht LEDON, dort scheint man ausschließlich auf konservativ-bürgerliche Lichtfarben zu setzen), bieten bsd. bei Spots auch >=4000 K an; für die Objektbeleuchtung würde ich nie unter 4000 K gehen. Von daher würde ich eher die alten rotlastigen Spots als outdated ansehen und die neueren als (wenn auch nur moderate) Verbesserung.

      • @ Ingo:
        Aber selber ‚live‘ gesehen hast Du LEDON-Spots schon auch mal? (Ok, wenn jemand auf kaltweisses Licht ’steht‘ nutzt natürlich alles nichts). LEDON ist auf den Consumer-Bereich spezialisiert, und dort bieten auch Marken wie Philips und Osram durchwegs in erster Linie warmweiß an (dies wurde hier ja schon öfter bzw. bis zur Genüge diskutiert). Ich persönlich sehe bei LEDON keine übertriebenen Rotanteile bzw. schätze diese Spots als sehr halogenähnlich ein – was ja der ursprüngliche Sinn und Zweck von Retrofit sein sollte. Das heißt nicht, dass ich solche Spots im ganzen Haus verbaut haben muss, ich unterstütze weitere Marken auch noch, aber in so manchem Raum habe ich nun ganz auf LEDON umgestellt und der Kundenservice ist, wie man hier sieht, sehr gut. Wenn LEDON (u.a.) eine Riesen-Nachfrage nach 5000 K Lampen registrieren würde, wäre dies sicher realisierbar – nur bezweifle ich dies aktuell recht stark 😉

        • Die Spots nicht, aber „Birnen“ von Ledon. Meiner Meinung nach haben die, genau wie Glühlampen/Halogen, einen viel zu hohen Rot- und viel zu geringen Blauanteil. Das liegt nicht an Farbfehlern, sondern an der absichtlich zu niedrig gewählten Farbtemperatur. Aber das haben wir ja zur Genüge diskutiert 😉

          „Retrofit“ bedeutet übrigens nur, dass die Lampen in Fassungen gestern passen, nicht aber, dass sie auch die Lichtfarben von gestern nachahmen. Auch Lampen mit neuen Lichtfarben sind Retrofits, wenn sie in die alten Leuchten passen. Das Komplement dazu sind LED-spezifische Modul- oder Integrallösungen. Wie z.B. meine neue Schreibtischleuchte mit eingebauter LED-Leiste und vier verschiedenen Lichtprogrammen von 3000 bis 6000 K. Möge sie lange halten 🙂

          BTW im Gegensatz zu Osram und Philips bietet LEDON ausschließlich diese konservativen Farben an, zumindest ist mir von denen keine einzige mit weißem Licht bekannt. Daher ist Ledon für mich leider uninteressant geworden. Das mit der Nachfrage könnte sich ergeben, wenn es mehr Zuwanderung aus asiatischen Ländern gibt. Allerdings muss bei denen auch der Leidensdruck groß genug sein, dass sie sich nicht mit dem vom Markt „verordneten“ Volkswarmton abfinden, sondern aktiv nach weißem Licht fragen. Denn das Problem des einseitigen Angebots und der dadurch von vornherein abgewürgten Nachfrage zu Alternativen (Weg des geringsten Widerstands) bleibt.

  8. Hallo Johannes, es tut uns leid, dass du nicht mit den Lampen zufrieden bist hinsichtlich der Farbtemperatur. Zwischen den Produkten die du beschreibst, sollte es keine derart großen Farbunterschiede geben. Leichte Abweichungen der Spezifikation können natürlich immer mal vorkommen (sind auch gesetzlich konform). Jedoch ist uns Qualität der Lampen sehr wichtig und vor allem auch die Kundenzufriedenheit. Daher würden wir gerne mit dir gemeinsam eine Lösung finden. Melde dich doch bitte bei unserem Kundenservice (+43 5577 21550 oder info@ledon-lamp.com). Ich werde meinen Kollegen sofort Bescheid geben. Dann schauen wir uns das ganze mal an und können dir die Lampen austauschen. Ich hoffe, dass dies für dich so in Ordnung ist? Liebe Grüße aus Vorarlberg, Melanie

    • @ Melanie:
      Danke für die rasche Rückmeldung.
      Habe mich soeben per Mail an den Kundenservice gewendet.

  9. @ Wolfgang:
    Da es nebenan beim Osram Superstar Spot gerade um die Gehäusetemperatur ging: Bei meinen zwei (mittlerweile wegen vergleichsweise kühler Lichtfarbe eingesendeten) neuen LEDON GU10 7 W ist mir ebenfalls aufgefallen, dass diese am schwarzen Lampenkopf extrem heiß werden. Da zieht man die Hand nach ca. 30-minütiger Betriebsdauer (oder schon vorher) gerne sofort wieder weg bzw. braucht kein Temperaturmessgerät weil’s definitiv deutlich über 50 °C sind.

    Kannst du das bestätigen, oder findet LEDON hier vielleicht noch weitere Fehler an besagten Modellen? Grundsätzlich werden die neuen LEDON GU10 ja mit selber Lebensdauer wie gehabt beschrieben, und da die LEDON-Vorgängermodelle ein platzraubendes ‚Kühlgitter‘ ringsum hatten, wird bei den neuen Modellen wohl das Gehäuse selber dementsprechend wärmeableitend sein müssen.

    Die seitlichen Kühlrippen an den ‚gelben‘ Philips Master LED E27, und auch an den (damaligen) Osram Parathom Classic Advanced E27 (bei Osram der sog. Tc-Punkt) werden ebenfalls so heiß, dass bei Nichtwegnehmen des Fingers durchaus Rötungen (sprich Verbrennungen ersten Grades) entstehen können.
    Eine gute Wärmeableitung nach außen (bzw. weg vom Lampensockel mit der Elektronik) wird – da es auch solche ‚High-End-Lampen‘ betrifft – wohl sogar ein Zeichen für gute Konstruktion sein, das sehe ich wie Jürgen.

    • Mein 7W-LEDON-Spot wird in der offenen Testfassung an der heißesten Stelle (Streuscheibe) im Dauerbetrieb ca. 73 Grad warm. Das ist zwar viel, aber nicht außergewöhnlich. Ich hatte schon heißere Lampen und die Markenhersteller testen in der Regel sogar die Dauerbelastung bei 85 Grad am Tc-Messpunkt des Gehäuses.

      Verbrennungen ersten Grades können ja schon bei Temperaturen von mehr als 40 Grad entstehen – da liegen die meisten LED-Lampen deutlich darüber.

  10. @ Wolfgang:
    Danke für die Info. Interessant, bei mir war die gefühlt heißeste Stelle nicht die Streuscheibe (diese blieb ‚angreifbar‘), nicht jedoch der gesamte, schwarze Metall-Lampenkopf.
    Es wird also wohl schon in Ordnung sein so.

    • Klingt logisch, dass es sich dort heisser anfuehlt als es ist. Schwarz gibt die Hitze besser ab als weiss bzw. transparent. Der Unterschied betraegt aber nur wenige Grad.

      • Streng genommen gilt das nur, wenn die Oberfläche auch im mittleren/fernen Infrarot schwarz bzw. weiß ist, denn ein 50-100 °C (323-373 Kelvin) heißer Körper strahlt nunmal im Bereich um 8 Mikrometer (dort hat der Planck-Hügel dann sein Maximum). Und z.B. Heizkörper sind meines Wissens mit einer Farbe bestrichen, die in diesem Bereich dunkel ist, im sichtbaren jedoch weiß. Ob der Hersteller der LEDs die Infrarot-Spektralkurve des Kühlkörpers jemals rausgeben wird (falls er sie überhaupt selbst kennt), ist in einer Wirtschaft, die von Geheimnissen und Misstrauen lebt, eher fraglich. Bleibt darauf zu hoffen, dass der Hersteller 4 Jahre Garantie (zumindest im Fall eines Osram-Spots) nicht ganz ohne Grund anbietet.

        • Farben unterscheiden sich primär im sichtbaren Bereich. Im NIR-Bereich gibt es nur wenige, die wirklich stark absorbierend und wenig reflektierend sind. Im FIR sind sie weitgehend gleich (von Sonderformen mit hohem Metallanteilen abgesehen). Entscheidend ist hier der Emissionskoeffizient und der wiederum hängt recht stark von der Leitfähigkeit ab. Bei glänzenden metallischen Oberflächen wird eher weniger emittiert, während bei nichtleitenden Oberflächen der Emissionsgrad näher bei 1 als bei 0 liegt. Schwierig wird es bei Metalloxiden. Schöne Tabelle dazu, die zeigt, wie unsicher die pyrometrisch gewonnenen Werte oft sind.
          Bei 90°C wird rein durch Strahlung bereits die doppelte Wärmeleistung abgegeben wie bei etwa 50°C.
          Was man beim Dranfassen mit den Fingern fühlt, hat damit aber nichts zu tun. Hier erfolgt die Wärmeübertragung durch direkten Kontakt. Dabei sind die Parameter Wärmeleitung und Wärmekapazität viel wichtiger. Kunststoffe mit geringerer Wärmekapazität und Wärmeleitung fühlen sich immer hauttemperaturnäher an als Metalle.
          Das kann auch bei Kontaktthermometern zu Fehlern führen, weshalb man dann die Zuleitung ein möglichst lange Strecke an die zu messenden Oberfläche anlegt.

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