BMW legt bei E10 wieder den Vorwärtsgang ein (Update 8.3.)

Gestern und auch noch heute sorgte die Äußerung des BMW-Ingenieurs Thomas Brüner für fette Schlagzeilen und Spitzenmeldungen in den Nachrichtensendungen: Beim neuen „Super E10“-Benzin mit bis zu 10 Prozent Bioethanol-Anteil könne durch stärkere Kondensation vermehrt Wasser ins Motorenöl gelangen und dadurch dessen Schmierfähigkeit herabsetzen. Häufigere Ölwechsel könnten deshalb notwendig werden.

Heute nun wurde eine Klarstellung von BMW-Entwicklungsvorstand Dr. Klaus Draeger veröffentlicht:

„Die Aussagen von Herrn Brüner zum Thema E10 Verwendung für BMW Fahrzeuge bezogen sich ausdrücklich nicht auf Länder mit Kraftstoffqualitäten wie die in der EU verwendeten, sondern auf Länder mit deutlich minderwertigen Kraftstoffqualitäten. Entgegen aktueller, anderslautender Medienberichte bekräftigen wir unsere Aussage, dass grundsätzlich in allen BMW Pkw Modellen sämtlicher Baujahre der unbedenkliche Einsatz von E10 Kraftstoffen möglich ist. Einige wenige ältere BMW Fahrzeuge benötigen aus Gründen der Klopffestigkeit Super Plus ROZ 98. Diese Fahrzeuge eignen sich daher unabhängig vom Ethanolgehalt nicht für Superkraftstoff. Eine entsprechende Aufstellung der Fahrzeuge wurde bereits vom ADAC am 1. März dieses Jahres veröffentlicht.“

Seltsam ist allerdings, dass ich auf der Website des ADAC keine solche Aufstellung finden konnte. Hier heißt es – mit Veröffentlichungsdatum 1. März und in wörtlicher Übernahme der DAT-Angaben – nur:

„In allen BMW Pkw Modellen sämtlicher Baujahre ist der unbedenkliche Einsatz von E10 Kraftstoffen möglich, –jedoch ist die mindest vorgeschriebene Oktanzahl gemäß Betriebsanleitung weiterhin zu beachten.

Im Zweifelsfall bitte an die BMW-Kundenbetreuung unter: Tel: 0180 2 324252 oder Fax: 0180 2 123484 (0,06 €/Anruf aus dem Festnetz der Deutschen Telekom AG, Mobilfunktarife können abweichen und betragen maximal 0,42 EUR/Min.) bzw. E-Mail: kundenbetreuung@bmw.de wenden.“

Möglicherweise kann hier die BMW-Presseabteilung für Klarheit sorgen; ich habe dort eine entsprechende Anfrage gestellt.

Update: Auch laut telefonischer Auskunft des ADAC-Website-Benutzerservices gab und gibt es auf adac.de keine solche „Aufstellung der Fahrzeuge“, von der BMW in seiner Pressemitteilung berichtet – offenbar also eine glatte Fehlinformation, die allerdings sehr gut zur derzeitigen E10-Verwirrung passt. Eine Antwort auf meine Anfrage bei BMW gab es bisher noch nicht.

Update 8.3.: Auf meine gestrige Anfrage beim BMW-Pressesprecher Bernhard Ederer (den Sie vielleicht auch gestern Abend in der „Tagesschau“ gesehen haben) habe ich bis jetzt noch keine Antwort erhalten.