Staatsanwaltschaft hält still (Update 16.11.)

Wurde ein Baden-Badener Schuhmacher und Kommunalpolitiker vor seinem tödlichen Flugzeugabsturz mehrfach bedroht? War der Absturz des 49jährigen und seiner Frau möglicherweise kein Unfall? War der Spezialist für orthopädische Maßschuhe möglicherweise in ein Verfahren wegen gewerbsmäßigen Betrugs involviert – in welcher Form auch immer? Diese Fragen bleiben auch weiterhin unbeantwortet. Der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Baden-Baden schrieb mir heute:

ich bitte um Verständnis, dass die Staatsanwaltschaft keine Auskunft zu möglichen Verfahren gegen Personen machen kann, die nicht Personen der Zeitgeschichte sind. Zu möglichen Verfahren im Zusammenhang mit Herrn Gassenschmidt bzw. dazu, ob er der Schuhmachermeister war, gegen den die Staatsanwaltschaft Baden-Baden vor kurzem Anklage erhoben hat, kann ich deshalb nichts mitteilen. Bezüglich des Absturzes des Flugzeuges von Herrn Gassenschmidt werden hier keine Ermittlungen geführt. Der Staatsanwaltschaft Baden-Baden liegen auch keine Hinweise auf eine vorangegangene Bedrohung des Herrn Gassenschmidt vor.

Die beiden letzten Aussagen sind nichts Neues: Wie ich schon am vergangenen Sonntag geschrieben habe, ermittelt wegen des Flugzeugabsturzes selbstverständlich eine polnische Staatsanwaltschaft, weil die Absturzstelle in Polen liegt. Und die von einem Bekannten des Schuhmachers gegebenen Hinweise zu einer möglichen Bedrohung erfolgten gegenüber der Baden-Badener Polizei, die sie offensichtlich nicht für konkret genug hielt, um hier weiter zu ermitteln oder die Staatsanwaltschaft zu informieren.

Unabhängig davon, ob Gassenschmidt eine – eher relative – „Person der Zeitgeschichte“ ist, wäre es der Staatsanwaltschaft Baden-Baden aber meines Erachtens problemlos möglich gewesen, einen Zusammenhang zwischen ihm und dem Betrugsverfahren öffentlich auszuschließen, wenn’s denn wirklich keinen gäbe. Es verletzt doch keine Persönlichkeitsrechte, wenn man erklärt, dass eine Person nicht angeklagt wurde.

Eventuell ist da vom Amtsgericht Baden-Baden mehr zu erfahren; ich habe eine entsprechende Anfrage an die Pressesprecherin dort gestellt.

Update 16.11.: Inzwischen gibt es ein wenig mehr Klarheit über den Fall, auch wenn es mir persönlich so nicht gefällt.

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