Liquidation, Bankbesen, Schäferstündchen

Häufig liefert der Alltag kuriose Geschichten, die ein Drehbuchautor wegen mangelnder Glaubhaftigkeit nie schreiben würde. Eine kleine Auswahl von diesem Mittwoch:

Schnellste Liquidation seit Valentinstag-Massaker

Am Montag war ich wegen eines hartnäckigen Hustens bei einem Baden-Badener Facharzt. Als Raucher muss man ja bei solchen Symptomen mit allen möglichen Diagnosen rechnen. Die gute Nachricht: Alles okay bis auf eine relativ harmlose Tracheobronchitis. Am heutigen Mittwoch die Riesen-Überraschung: Die Rechnung des Arztes – in medizinischen Kreisen auch Liquidation genannt – lag schon im Briefkasten! Zum Vergleich: In den letzten drei Jahrzehnten landeten solche Briefe frühestens nach drei Wochen bei mir, manchmal auch erst zwei Monate nach der Behandlung. Liegt’s an der Gesundheitsreform, dass die Ärzte jetzt nicht mehr so gelassen bis nachlässig beim Eintreiben ihrer Forderungen sein können?

Ohne Besen kein Bargeld

Meistens belästige ich ja den Bankautomaten mit meinen Bargeld-Anforderungen. Wenn’s aber mal zu einem besonderen Anlass eine spezielle Stückelung der Banknoten braucht, dann bevorzuge ich den Schalter. Geht normalerweise problemlos, heute aber nicht. Die Damen in der Bankfiliale bekamen nämlich keinen Zugang zu ihrem mit Panzerglas gesicherten Bargeld-Schalterbereich. Irgend jemand hatte den einzigen Schlüssel verbummelt – man vermutete, der kurz vorher anwesende Fahrer habe ihn vielleicht mitgenommen. Und natürlich ist die Tür zum Glaskasten nur von innen zu öffnen. Hektische Telefonate folgten – ohne Ergebnis; auch der Filialleiter war ratlos. Bis eine der Damen die rettende Idee hatte: Sie holte einen langstieligen Besen aus der Abstellkammer, steckte ihn durch die Schalteröffnung in Richtung Tür und hebelte die Klinke nach unten, während ihre Kollegin die Tür von außen aufzog. Das Bargeld konnte also wieder fließen und für den nächsten Banküberfall tun sich damit ganz neue Möglichkeiten auf.

Mietwohnung für Seitenspringer

Auch lokale Tageszeitungen leisten „unmoralischen“ Handlungen Vorschub, warum sonst sollten sie in speziellen Rubriken Anzeigen von Damen und Etablissements für Liebesdienste aufnehmen? Heute gab’s aber ausnahmsweise auch in der Rubrik Vermietungen ein „unmoralisches Angebot“:
Seitensprung-Wohnung

Dieses Appartment käme für mich natürlich nie in Frage. Da ich selbst fast zwei Meter lang bin, wäre mir das Bett zu kurz.

3 Gedanken zu „Liquidation, Bankbesen, Schäferstündchen

  1. 2 mal 2 ist doch 4. warum ist dann das bett zu kurz?

    außerdem gehen die meisten menschen nicht fremd. sondern bekannt.

    liquidation. ich wollte schon immer mal wissen, warum arztrechnungen so heißen. jetzt ahne ich es um so mehr.

    liebe grüße,
    ulf runge

  2. Stimmt, man hat schon von einigen Ärzten gehört, die dem „Flüssigen“ sehr zugeneigt sind.
    Und unterschätzen Sie bitte nicht meinen Aktionsradius beim „Bekanntgehen“…

  3. P. S.: Möglich wäre natürlich auch, dass mir der Arzt klammheimlich doch nur noch wenige Tage Lebenserwartung zutraut – ganz anders als offiziell dargestellt 😉

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