Familienlizenz ist Ansichtssache

Wie viele Computer hat eine Familie? Eine Frage, drei Antworten: Zwei, drei, fünf. Es kommt nämlich offenbar darauf an, ob man der Statistik glaubt, ob die Familie auf Microsoft-Produkte oder ob sie auf Apple-Software setzt. Microsoft verkauft aktuell für knapp 150 Euro das „Windows 7 Home Premium – Family Pack„, mit dem Sie drei Rechner (das dürfen auch Apple-Computer mit Intel-Prozessoren sein) auf den neuesten Stand bringen können.

Apple wiederum hat von seinen aktuellen Produkten „iLife 11“ (€ 49.–) und dem „Mac Box Set Paket“ (€ 129.– incl. Betriebssystem Snow Leopard, Programmpakete iLife und iWork) neben den Einzellizenzen auch Familienlizenzen im Angebot; für € 30.– bzw. € 50.– Aufpreis. Diese gelten nicht für drei, nicht für vier, sondern sogar für bis zu fünf Rechner.

Rätsel über Rätsel: Ist der durchschnittliche Apple-Haushalt mit mehr Desktop- und Laptop-Computern ausgestattet als der PC-Haushalt? Oder sind zwei von ehemals fünf Microsoft-Benutzern in einer Familie bereits von Ärger, Verzweiflung und Herzkasper dahingerafft worden? Hat ein Apple-Kunde im Schnitt (oder meinetwegen auch im Schritt) mehr Reproduktions-Kapazitäten, weil er sich seltener mit seinem Computer herumschlagen muss?

So amüsant solche Überlegungen sind, die Wahrheit liegt wahrscheinlich eher darin, dass Apple mit seiner Großzügigkeit klammheimlich auch auf Kleinbetriebe als Abnehmer setzt – selbst wenn es eigentlich um Privatlizenzen geht. Denn eine durchschnittlich computerisierte Familie in Deutschland hat nicht fünf, nicht drei, sondern nur zwei Geräte (ohne Smartphone, iPad & Co.). Da reicht auch ein Microsoft-„Family Pack“ locker.