Großes 1&1-Flatrate-Rate-Spiel (Update 7.9.)

„Lies das Kleingedruckte!“ muss man sich immer wieder sagen, wenn Mobilfunk- und Internet-Provider wahnsinnig supergünstige Flatrates bewerben, die sich bei näherem Hinsehen als doch nicht so wahnsinnig günstig entpuppen. Dieses „nähere Hinsehen“ ist schon unter normalen Umständen äußerst schwierig, weil die Schriftgrößen etwa Fliegendreck-Format haben. Wenn allerdings die lesbaren Sätze dann noch offenkundig unvollständig, zerstückelt und somit unverständlich sind, wird’s richtig heftig, wie gesehen auf den Seiten 46/47 der „Spiegel“-Ausgabe Nr. 35 vom 30. August:

1&1-Anzeige klein
Das Kleingedruckte einer Anzeige von 1&1 – für größere Darstellung auf’s Bild klicken.

Ich nehme mal an, das muss man jeweils komplett von links nach rechts über den Seitenbruch hinweg lesen und nicht spaltenweise pro Seite. Es ergibt jedoch auch so wenig Sinn (Bemerkungen in eckigen Klammern von mir):

1&1 All-Net-Flat inkl. 1&1 Internet-Flat in den ersten 12 Monaten für 19,90 €/Monat (bei [hier ist der Seitenbruch] eines Smartphones entfällt der Preisvorteil von 10.-€/Monat in den ersten 12 Monaten). 1&1 Internet-Flat: Mobil surfen mit bis zu 7.200 kBit/2, ab 250 MB Datenvolumen/Monat mit bis zu 64 bis zu 64 kBit/s. Bei Mitnahme ihrer Rufnummer erhalten Sie 25.-€ Wechslerbonus. Kostenlose Mailbox-Abfrage.[Seitenbruch] agslaufzeit. Einmalige Bereitstellungsgebühr 29,90 €, keine Versandkosten.

Puh – da fehlt doch was. Beim ersten Seitenbruch möglicherweise das Wort „Kauf“, beim zweiten stehe ich auf dem Schlauch. Grundsätzlich ist mir klar, dass die Superpreise nur ein Jahr lang gelten und teilweise auch nur Download-Geschwindigkeiten aus der Telefonmodem-Ära garantieren. Aber was ist mit der „agslaufzeit“? Vielleicht war der Text auch für die 1&1-Anzeigen-Layouter deutlich zu klein.

Disclaimer: Ich bin seit vielen Jahren 1&1-Kunde und dies ist ein von 1&1 gehostetes Blog. Ich hoffe mal, dass hier sportlich reagiert, nicht zensiert und vielleicht sogar aufgeklärt wird.

Update 7.9.: Das Rätsel wurde jetzt von 1&1 zumindest teilweise gelöst – siehe in den Kommentaren.

2 Gedanken zu „Großes 1&1-Flatrate-Rate-Spiel (Update 7.9.)

  1. Hallo Herr Messer,

    vielen Dank für den Hinweis, der uns auch schon über unsere Facebook-Seite erreicht hat. Wir waren ebenso überrascht wie unsere Marketing-Abteilung, die sich die Anzeige noch einmal angeschaut hat.

    In der Tat sind dort einige Informationen des „Kleingedruckten“ verloren gegangen. Mittlerweile konnten wir den Hintergrund recherchieren: Mitarbeiter des Spiegel-Verlags haben befürchtet, dass ein Teil des Textes in der Heftmitte, der Falz, „verschwinden“ würde und haben den Text neu verteilt. Dabei ist leider etwas schiefgegangen – haben wir so auch noch nicht erlebt und wird hoffentlich nicht noch einmal vorkommen.

    Schöne Grüße,
    Andreas Maurer ,1&1

  2. Schönen Dank für die Aufklärung, Herr Maurer. So viel Kreativität hätte ich dem Spiegel-Verlag gar nicht zugetraut. Normalerweise müsste da mindestens eine kostenlose Zweitveröffentlichung drin sein – hoffentlich mit komplettem „Kleingedruckten“.

    Apropos: Wie hätte das denn korrekt lauten müssen, meine Frage nach der „agslaufzeit“ steht ja immer noch im Raum?

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