Wenn der Postmann zehnmal klingelt

Paketzusteller sind heutzutage offenbar schlecht bezahlt, teilweise pseudo-selbständig an der Armutsgrenze, und haben vermutlich im Schnitt nur vier bis fünf Sekunden Zeit zur Ablieferung einer Sendung. Die Folge: Nicht nur die Zusteller leiden, auch alle Kunden und Nicht-Kunden. Wenn nämlich in einem Zehn-Parteien-Haus eine Partei ein Paket bekommen soll, dann wird regelmäßig bei allen zehn Parteien geklingelt, damit wenigstens einer die Haustür öffnet. Das gilt natürlich auch für alle anderen Mehrfamilienhäuser. Schlecht für Abend- und Nachtarbeiter, die gerne mal ausschlafen würden und aus dem Bett geklingelt werden, selbst wenn sie gar kein Paket bekommen.

DHL-Fahrzeug
Vorsicht, Ruhestörer im Anflug! (Quelle: Wikimedia Commons)

Falls mal niemand im Haus anwesend ist oder willens oder in der Lage, dem Zusteller die Sendung abzunehmen, könnte es allerdings noch übler enden: Ich habe schon Pakete gesehen, die einfach irgendwo auf dem Grundstück abgestellt oder auf einen Balkon geworfen wurden. Die Unversehrtheit des Inhalts ist bei diesen ziemlich waidwunden Wurfgeschossen eher Glückssache. Offenbar geht einigen Zustellern das Schreiben einer Benachrichtigungskarte mit dem Angebot eines erneuten Zustellversuches wider die Ehre. Zwei Dinge wundern mich allerdings: Wieso gibt es bei den bekannten Arbeitsbedingungen doch noch Paketzusteller, die ihr Pensum freundlich und korrekt absolvieren? Und wieso gelingt es mir nie, eine leserliche Unterschrift auf den Bildschirm des Quittungscomputers zu zaubern? Aber das ist dann wieder eine andere Geschichte…

Ein Gedanke zu „Wenn der Postmann zehnmal klingelt

  1. Ich sag nur Packstation 😀
    damit gehören all diese Probleme der Vergangenheit an

Kommentare sind geschlossen.